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Hoch soll es leben: Facebook ist 10

Facebook blickt auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück. 2004 wurde das Soziale Netzwerk gegründet und hat die Online-Welt nachhaltig verändert. An der Börse existiert Facebook zwar erst seit zweieinhalb Jahren, aber erfolgreich ist das Unternehmen auch auf dieser Ebene. Das Geburtstagsgeschenk der Anleger: Ein hoher Aktienkurs.

Facebook ist erfolgreich. Anders als bei Twitter, der ständigen Vergleichsreferenz,
ging es auch in den letzten Wochen stark bergauf. Grund dafür waren überraschend gute Quartalszahlen, die Facebook Ende Januar vorlegen konnte. Dadurch stieg der Aktienwert zwischenzeitlich um 16 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Dieses wurde inzwischen noch zwei Mal überboten. Aktuell kann man das Papier für rund 47 Euro kaufen.

Twitter konnte in jüngster Vergangenheit den hohen Ansprüchen der Anleger nicht gerecht werden. Das Wachstumstempo des Kurznachrichtendienstes mit dem hellblauen Vogel als Logo verlangsamte sich deutlich. Die Zahl der monatlichen Nutzer stieg zwar, aber nur um 3,8 Prozent zum vorherigen Quartal: So niedrig war das Wachstum bei Twitter nie zuvor. Prompt fiel der Aktienkurs um 25 Prozent. Erste Branchenprofis spekulieren, dass Twitter niemals an Facebook heranreichen wird. Facebook hat weltweit 1,23 Milliarden Nutzer. Wäre Facebook ein Land,
dann wäre es nach China das größte der Erde.

Twitter kommt hingegen „nur“ auf 241 Millionen Nutzer und damit ungefähr auf die Einwohnerzahl Indonesiens. Insgesamt sind Investitionen in die Internet-Branche momentan mit gewissen Risiken verbunden. Die Volatilitätskennzahlen von Facebook und Co. sind hoch und somit als risikoreich einzuschätzen. Bei LinkedIn ist schon seit September ein Abwärtstrend zu erkennen, bei Twitter erst seit dieser Woche, aber dafür umso heftiger. Aktionäre zweifeln daran, dass die Unternehmen das hohe Wachstumstempo beibehalten können.

Anlageexperten sehen nun im Wesentlichen zwei Möglichkeiten der weiteren Entwicklung der Facebook-Aktie. Entweder kann Facebook als Branchenprimus von den negativen Ergebnissen der Mitstreiter profitieren und der Aktienkurs steigt oder das Unternehmen mit Sitz in Menlo Park wird von der schlechten Branchenstimmung angesteckt und verliert Punkte. Die meisten Analysten halten (noch) die erste Variante für wahrscheinlicher und berufen sich auf die
positiven Zahlen.

Zum 10. Geburtstag: ungebremstes Potential

Im Abschlussquartal 2013 stellte Facebook erneut unter Beweis, dass das Unternehmen in der Lage ist, Geld über mobile Geräte zu generieren. Viele Webexperten mutmaßten lange, dass es Facebook nicht gelingen würde, auch über Smartphones und Tablets Werbeeinnahmen zu bekommen. Doch die Tatsache, dass erstmals mehr als die Hälfte der Werbeeinnahmen auf mobilen Geräten erzielt wurden, bestätigt, dass Facebook auch diese Hürde gemeistert hat. Insgesamt nahm das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen im letzten Quartal 2,34 Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen ein. 2013 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von knapp 7,9 Milliarden Dollar, der Gewinn betrug 1,5 Milliarden Dollar.

Der wirtschaftliche Erfolg der Internetseite hängt hauptsächlich an den Werbeeinnahmen. Von Unternehmensseiten heißt es nun, das Maximum an Quantität der geschalteten Werbungen könnte erreicht sein. Qualitativ, also bei individuellerer und spezifischerer Werbung, sei aber noch Luft nach oben.
Besonders bei jungen Menschen ist individualisierte Werbungwirksam. Und gerade diese Zielgruppe scheint dem Sozialen Netzwerk in letzter Zeit überdrüssig zu werden. Vor einigen Monaten hatte Facebook selbst eingeräumt, dass die Zahl der täglichen Nutzer unter Jungendlichen leicht nachgelassen habe.  Facebook wird mit einer Marktkapitalisierung von über einer 100 Milliarden US- Dollar bewertet. Viele Börsianer sehen in diesem hohen Wert eine Internet-Blase, die womöglich schon sehr bald platzen könnte.

Der Begriff „Internet 2.0-Blase“ (als Wiederholung der ersten Blase rund um das
Jahr 2000) macht die Runde. Abgesehen von den Spekulationen über eventuelle Blasen ist zu konstatieren, dass der Bör sengang im Rückblick ein wahrer Erfolg für die Kalifornier war. Zunächst sah es noch so aus als wäre die Aktie überbewertet an die Börse gegangen. Durch einen desaströsen Börsenstart büßte das Papier damals 30 Prozent ein. Inzwischen gehört die Facebook-Aktie zu den Lieblingen der Börse und ist kaum noch aus dem NASDAQ wegzudenken.

Fazit

Facebook ist zehn Jahre alt. Aktionäre, die am ersten Börsentag in das Soziale Netzwerk investierten, hätten nun zum Jubiläum über 55 Prozent Gewinn gemacht und damit ein ordentliches Geburtstagsgeschenk erhalten. Nichtsdestotrotz alarmieren die Einbrüche von LinkedIn und besonders Twitter die Börsen-Welt, dass auch die Facebook-Rallye bald vorüber sein könnte. Allerdings konnte das kalifornische Unternehmen zuletzt mit sehr starken Zahlen überzeugen, sodass die meisten Aktionäre vermutlich folgendes sagen: Gefällt mir!

WCW

10.02.2014 | 11:56

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