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Börsen weltweit: Die Volatilität nimmt zu

Die bisherigen Wachstumstreiber USA, China und Emerging Markets schwächeln. Verzweifelte Versuche fast aller Notenbanken, mit der Gelddruckmaschine Wachstum zu generieren, verpuffen weitgehend. Noch können diese Aktionen die Zinsen am Boden halten.

Wenn es an den Märkten eine Blase gibt, dann am Rentenmarkt. Die niederen Zinsen haben besonders im Rohstoffbereich zu Fehlinvestitionen geführt. Auch im Ölsektor. Diese könnten existenzgefährdete Auswirkungen auf den Fracking-Sektor der USA haben. Die Gesellschaften sind mit rund 1 Milliarde US-Dollar am Rentenmarkt refinanziert. Der High-Yield-Index ist bereits unter sein Tief des Jahres 2011 gefallen. Bleibt der Ölpreis unter 50 Dollar, könnte eine Pleitewelle losgetreten werden, die Banken und Rentenfonds in schwere Bedrängnis bringen. Die ersten High-Yield-Fonds haben bereits Insolvenz angemeldet. Auf daraus resultierenden schnell steigenden Zinsen reagieren Aktien üblicherweise mit Kurseinbrüchen.

Zusätzlich gefährlich: In den USA sind Aktienkäufe in Höhe von 471 Milliarden US-Dollar durch Kredite finanziert. Das ist eine deutlich höhere Summe als in den Crashjahren 2000, wo 278 Milliarden Dollar derart im Feuer standen, und 2007, wo es um 381 Milliarden Dollar ging.

Aktien-Rückkäufe reduziert

Der Rückkauf eigener Aktien sowie Übernahmen (sechs Billionen Dollar) werden 2016 deutlich reduziert. Das derzeit unbegrenzte Vertrauen in die Notenbanken bekommt deutliche Risse. Dann dürfte das eigentliche Problem wieder diskutiert werden: Die Gesamtverschuldung der Vereinigten Staaten. Allein die USA haben 59 Billionen Dollar Schulden aufgetürmt. Eine weitere Wachstumsabschwächung wäre die Folge. Die fundamentalen Daten  verschlechtern sich, die Risikoaversion steigt, die Kaufbereitschaft sinkt.

Das wenig diskutierte Damoklesschwert Derivatemarkt mit 750 Billionen Dollar könnte den Verkaufsdruck erhöhen, die Marktliquidität einschränken und so gravierende negative Kursbewegungen provozieren. Fällt der Dow Jones, fällt der DAX.

Fazit: Aktienanleger müssen sich auf ein volatiles Jahr 2016 einstellen. Nur ein geschickter Mix aus Gewinnmitnahmen, Stopp-Loss-Limits und Verlustbegrenzung, deren konsequentes Einhalten sowie erhöhte durchschnittliche Kassenhaltung könnte im nächsten Jahr Rendite bringen.

11.01.2016 | 12:32

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