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Euroland fürchtet Ungemach aus Großbritannien

Einen Monat nach der Brexit-Abstimmung nehmen die Sorgen um das Wirtschaftswachstum auf dem Alten Kontinent zu. Die Analytiker der EZB haben die für 2016 vorhergesagten 1,5 Prozent bestätigt, allerdings die Erwartungen für 2017 von der zuvor angekündigten Steigerung um 1,6 Prozent auf 1,4 Prozent gesenkt.

Über London ziehen sich nach dem Brexit-Votum der Briten weiter dunkle Wolken zusammen: der Immobilienmarkt zeigt nach vier Jahren eines ununterbrochenen, starken Anstiegs erste Anzeichen einer Abschwächung, während der erste nach dem Referendum veröffentlichte PMI-Index über die Wirtschaftstätigkeit von zuvor 52 auf 47,7 eingebrochen ist. Das ist das niedrigste Niveau seit 87 Monaten, und es war der schnellste Rückgang in den letzten siebeneinhalb Jahren. Erst am Vortag hatten auch die Daten über die Detailhandelsverkäufe im Vereinigten Königreich die Erwartungen mit einem Rückgang um 0,9 Prozentpunkte verfehlt.

Vor diesem Hintergrund verbilligte sich das Pfund gegenüber dem Euro. Ein Euro kostet nunmehr knapp 84 Pence, das heißt, es ist nochmals 20 Prozent niedriger mehr als beim Tief im Bereich von 0,694 Pence vor genau zwölf Monaten. Die englische Währung verlor auch gegenüber dem Dollar an Terrain und rutschte in den Bereich von 1,31 ab, während der Pfund-Yen-Kurs unterhalb der 140er-Marke liegt.

Nach der Hausse der letzten Wochen gibt das Gold nach, das sich knapp über 1300 US-Dollar je Unze zu etablieren scheint, mit einem Schlusskurs am Freitag bei 1322, während Silber zu 19,70 US-Dollar gehandelt wird. Auch der langsame Rückgang des Ölpreises setzt sich fort, der sich nach dem Erreichen der 50-Dollar-Marke pro Barrel Anfang Juni nun in einer Korrekturphase befindet. Das Nordseeöl Brent wurde am Freitag zu 45,70 US-Dollar gehandelt, während das West Texas Intermediate, das amerikanische schwarze Gold, zu 44,25 und damit circa vier Prozentpunkte billiger zu haben war.

Carlo Alberto De Casa ist Chief Analyst bei ActivTrades.

28.07.2016 | 15:00

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