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GM: Kurzarbeit bei Opel

Für Opel ist Großbritannien ein enorm wichtiger Markt. General Motors lässt der Konzerntochter aus Deutschland hier freie Hand, und speziell die Modelle Insignia und Corsa laufen auf der Insel jenseits des Kanals gut: hier ist für diese beiden Modelle der weltweit wichtigste Markt. Entsprechend hart trifft Opel das Brexit-Votum. In zwei Werken wurde daher nun Kurzarbeit eingeführt.

Das Votum Großbritanniens für den Austritt aus der EU verhagelt nach angaben von Reuters dem Autobauer Opel das Geschäft gründlich. In Rüsselsheim und Eisenach werde, so die Agentur, im weiteren Jahresverlauf Kurzarbeit eingeführt. Reuters zitiert einen Sprecher der General-Motors-Tochter. Das Ausmaß werde in hohem Maße von den Verkaufszahlen der Modelle Insignia und Corsa in Großbritannien abhängen. Für beide Fahrzeuge sei das Land der größte Markt. Nach Informationen des „Spiegel“, soll im Werk Rüsselsheim wegen schwacher Verkaufszahlen des Insignia in diesem Jahr über 28 Tage kurzgearbeitet werden.

Das Brexit-Votum werde zudem einen Einfluss auf die finanziellen Ergebnisse von Opel in Europa haben, sollte das britische Pfund für den Rest des Jahres auf dem aktuellen Niveau verharren, bekräftigte der Opel-Sprecher gegenüber Reuters. Die Briten hatten sich am 23. Juni für einen Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. Das Pfund war daraufhin auf ein 31-Jahres-Tief abgestürzt und notiert nach einer leichten Erholung aktuell bei 1,31 Dollar – Mitte Juni kostete die britische Währung noch rund 1,45 Dollar. Der Opel-Mutterkonzern GM rechnet nach Reuters-Angaben von Ende Juli mit Kosten von bis zu 400 Millionen Dollar durch die Brexit-Abstimmung.

Die GM-Tochter Vauxhall produziert zwar in Großbritannien, der größte Teil der dort verkauften Wagen wird von Opel jedoch aus der EU dorthin geliefert, erläutert Reuters. Wegen des schwachen britischen Pfunds falle dadurch großer Währungsverlust an. Nach einer Umfrage der Bank of England mehrten sich zudem die Anzeichen für eine Abkühlung der britischen Wirtschaft. Die Notenbank stemme sich mit niedrigeren Zinsen und einer Geldflut gegen eine drohende Rezession. Die aussichten für Opel sind demnach nicht allzu gut, und mit ungutem Gefühl wird man in Rüpsselsheim warten, ob ein unangenehmer Anruf aus Detroit kommt. sig

23.08.2016 | 11:01

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