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New York in neuem Licht

US-Metropole

Über New York City gibt es unzählige Bildbände.
Und doch gelingt es dem Fotografen-Duo Zielske mit seiner besonderen Technik, der Stadt neue Ansichten zu entlocken.

Wenn der Vater mit dem Sohne – das Fotografenduo Horst und Daniel Zielske ist nach seinen erfolgreichen Bildbänden über die Metropolen Shanghai und Berlin abermals losgezogen, um diesmal die Weltstadt New York in einem außergewöhnlichen und stimmungsvollen Bilderzyklus einzufangen. Der neue Fotoband „New York City“ dokumentiert ein weiteres Mal eine Megametropole durch die Linse der Zielskes.

Auch die Stadt, die angeblich niemals schläft, tut dies doch ab und an und gönnt sich ein paar Momente der Entspannung. Das zeigen die außergewöhnlichen Aufnahmen der beiden Fotografen, die New York von einer ganz neuen Seite porträtieren. Immer dann, wenn der Himmel nicht blau und nicht schwarz, sondern von der Natur gegeben unendlich weiß und zugleich unendlich rein scheint – frühmorgens vor der Dämmerung und abends beim leise fließenden Übergang in die kurze Nacht –, machen sich die deutschen Fotokünstler auf, um den Einklang zwischen den Menschen und ihrer Umgebung, zwischen der Natur und der gigantischen Infrastruktur in Bildern einzufangen.

Vielleicht liegt es an der Technik von Vater und Sohn Zielske: Sie verzichten auf jeden Firlefanz, schauen einfach sehr, sehr genau hin, denken nach, suchen lange nach dem optimalen Blickwinkel. Herausgekommen sind äußerst vertraute, scheinbar beiläufige Szenen. Es sind Bilder von New York City mit einer bisher unbekannten Ruhe und einer beinahe greifbaren Stille. Mit ihrem Stil entlocken sie selbst bekannten Meisterwerken der modernen Architektur wie dem Solomon R. Guggenheim Museum eine ganz neue Magie.

Horst Zielske (geb. 1946) und Daniel Zielske (geb. 1972) sind seit 19 Jahren gemeinsam im Bereich der angewandten Fotografie tätig. In dieser Zeit erarbeiteten sie mehr als 25 Buchpublikationen. Bekannt sind sie vor allem für ihre fotografischen Stadtporträts. Fotoessays zu New York, Las Vegas, Berlin, Venedig, Dresden sind in nationalen und internationalen Magazinen publiziert worden. Wie Landschaftsmaler fassen Vater und Sohn die urbanen Strukturen auf, spielen mit dem Licht und inszenieren das Kulissenhafte großer Städte.

Dabei wählen die Künstler, deren Werke sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen befinden, ihre Motive sehr sorgfältig aus. „Unbeirrbar suchen, kämpfen und warten sie, bis endlich alles passt“, schreibt der Publizist Martin Tschechne im Vorwort zu dem Bildband. Horst und Daniel Zielske seien Fotokünstler, die meinen, was sie sagen. Ein Bild muss „in ihren Köpfen fertig choreografiert sein, bevor sie belichten“. Für die Sammlung ihrer 57 Abbildungen von New York haben sie 102 Bilder aufgenommen. Andere Fotografen machen schätzungsweise zehnmal so viele Aufnahmen allein für ein einziges Bild.

Die „wirkliche Farbe“ ist es, die ihre Arbeit leitet. „Dafür suchen sie das reinste und ehrlichste Licht und dosieren es, wie ein guter Koch seine Gewürze dosiert: intuitiv, im Dienst der Komposition, so großzügig wie möglich, so sparsam wie nötig“, heißt es in der Einführung weiter. „Der Sonnenfleck in dunklen Wolken über dem East River und der Skyline von Manhattan, das Aufblitzen des Lichtstrahls, der aus dem Rückspiegel eines gelben Taxis genau ins Auge der Kamera fällt. Die Eiseskälte der winterlichen Dämmerung auf dem Fassadengebirge am Central Park South, die Begegnung von fallender Dunkelheit und der Wärme einer beleuchteten Kneipe. Oder die Nacht, unter deren weißem Himmel der graue Putz der Hinterhöfe sein wirkliches Grau gesteht. Das sind Momente in denen allein das Licht eine Geschichte erzählt.“

ISBN: 978-3-89944-886-3, www.kunth-verlag.de

bas/fr

01.07.2013 | 18:17

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