Karrierealle Jobs


Kengeter: Mission Mega-Fusion

Deutschen Börse AG und der London Stock Exchange – es wäre eine Mega-Fusion. Carsten Kengeter wirbt für den Zusammenschluss: „Die Realität sieht so aus, dass sich der Finanzplatz Frankfurt in einem harten globalen Wettbewerb befindet. Und in diesem Wettbewerb ist der Finanzplatz angewiesen auf Bündnisse.“ Wichtige Unterstützung aus Frankfurt kommt von der Deutschen Bank, und Kengeter ist offenkundig auf dem Sprung: London wartet!

Viel Überzeugungsarbeit wird Carsten Kengeter noch brauchen, so scheint es. Wegen des britischen EU-Referendums wachsen die Zweifel an der geplanten Fusion. Doch Kengeter, dessen Familie heute schon in London lebt, ist von der Mission, die Deutsche Börse AG mit London zu verzahnen, ganz beseelt. Die zentralen Standorte Frankfurt und London würden in einem Gemeinschaftskonzern „in ihrer rechtlichen, regulatorischen und inhaltlichen Integrität fortgeführt“, versichert er, „mir liegt der Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main sehr am Herzen.“ Doch in der Börsenlandschaft zähle nun mal die Größe. Und da ist es auch ganz logisch, dass der rechtliche Sitz der bisherigen Deutschen Börse AG nach London wandert.

Die Unterstützung eines Finanzchefs ist Kengeter schon sicher: Der Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat sich für die geplante Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange (LSE) ausgesprochen. So scheint die Sache zu laufen, und bei der Deutschen Börse haben auch Vorwürfe gegen Kengeter, er habe als Mitarbeiter der UBS Kenntnis von Manipulationen des Libor-Zinses gehabt, keine große Unruhe ausgelöst. Carsten Kengeter, der 1967 in Heilbronn geborene, sehr zielstrebige Manager, Absolvent der renommierten London School of Economics – er blickt nach vorn, niemals zurück.

Nach den bisher bekannten Plänen soll die von ihm maßgeblich vorangetriebene neue europäische Super-Börse ihren rechtlichen Sitz in London haben und von Kengeter als Gesellschaft nach britischem Recht geführt werden. Wie praktisch, dass Frau und drei Kinder schon dort sind! Und wenn Kengeter nun seine Mission erfolgreich beendet, wird er bald nicht mehr so oft seine Koffer packen und von der Themse an den Main reisen müssen.

04.04.2016 | 17:22

Artikel teilen: