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Opel-Verkauf: Jobgarantie durch PSA-Chef

Nun also doch eine Jobgarantie für die Opel-Beschäftigten! Carlos Tavares, Peugeot-Chef, akzeptiert die laufenden Garantien für Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland. Das verprach Tavares der besorgten Kanzlerin Angela Merkel in einem persönlichen Telefonat. Aus der Fusion von PSA und Opel soll ein "europäischen Champion" entstehen.

Sogar Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die zuletzt mahnend darauf hinwies, rund um den Übernahmepoker zwischen PSA und Opel das Gespräch mit den Arbeitnehmervertretern nicht vergessen zu dürfen und den Fokus auf sozialpartnerschaftliche Lösungen zu legen, sieht die Gespräche positiv. „Die Kooperation auf deutsch-französischer Basis kann wirklich ein Champion-Unternehmen hervorbringen. Deswegen sind wir über die Entwicklung heute sehr erfreut", frohlockt die SPD-Politikerin.

Zudem sprach Nahles von einer "Win-Win-Situation". In der Tat würden Opel und PSA Peugeot-Citroën gut zueinander passen: Sie sind nicht nur geographische Nachbarn, sondern bauen beide ähnliche Modelle für zum Teil identische Absatzmärkte. Da verwundert es wenig, dass es bereits in der Vergangenheit Pläne für eine breitangelegte Allianz gab, von denen man sich allerdings 2012 verabschiedete. Bei der Produktion von SUV und Minivans arbeiten beide noch immer (oder sollte es eher heißen schon?!) Hand in Hand zusammen.

GM-Chefin Mary Barra wandte sich indes per Brief an die Opelianer. Zwar gebe es keine Garantie für eine Einigung, schrieb sie, ein möglicher Deal würde „die PSA-Gruppe sowie Opel/Vauxhall aufgrund der sich ergänzenden Stärken beider Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Position auf dem sich rasch verändernden europäischen Markt zu verbessern“, wie die „Allgemeine Zeitung Mainz“ zitiert. GM und PSA würden damit ihre jeweiligen strategischen Möglichkeiten voll ausschöpfen. „Wir würden alles daran setzen, bei der Transaktion sicherzustellen, dass die Interessen aller Beteiligten gewahrt werden“, so Barra.

Im Falle eines Zusammenschlusses würde der Marktanteil von PSA und Opel 16,3 Prozent am europäischen Automobilmarkt betragen. Spitzenreiter VW kommt derzeit übrigens auf 24,1 Prozent. Durch den Zukauf von Opel könnte PSA allerdings vor allem wieder gegen seinen Erzrivalen Renault zurückschlagen, der vergangenes Jahr seit langer Zeit wieder mehr Autos an den Kunden brachte als PSA (3,18 Millionen:3,14 Millionen Autos). Die Synergie mit Opel soll nun auf die Überholspur führen. WIM

Wim Weimer

21.02.2017 | 17:49

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