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Peter Löw weiter auf Erfolgskurs

Die Münchner Livia Group hat die sechste Transaktion in 2016 durchgeführt. Die 2013 von Peter Löw gegründete Gruppe hat das Jahr erfolgreich beendet. 

Nur wenige Wochen, nachdem die geplante Übernahme des Utrecht-Werks von Kraft Heinz bekanntgegeben wurde, verkündete die Münchner Livia Group Ende November 2016 die Akquisition der belgischen Proviron Basic Chemicals (PBC). Der Unternehmenskauf wurde mit sofortiger Wirkung umgesetzt. Über den Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Für Livia war dies die sechste Transaktion im Geschäftsjahr 2016, nachdem der Kraft Heinz-Deal bestätigt wurde. 

PBC nimmt gemessen am Produktionsvolumen schon jetzt eine Spitzenposition in seinem Branchensegment ein – doch der neue Eigentümer sieht beträchtliches Expansionspotenzial. Die Mannschaft um Löw plant, die Marktposition durch Intensivierung der Vertriebsmaßnahmen und Erschließung neuer Märkte weiter auszubauen. 

Dabei kommen der Livia Group bei der Realisierung der ehrgeizigen Pläne ihre Erfahrung im Chemiesektor, allen voran ist AlzChem zu nennen, ihr Netzwerk mit den Möglichkeiten zur Realisierung von Synergien sowie ihr Know-how in der Umsetzung zugute. 

Für die Belegschaft in Ostende ändert sich wenig: PBC wird weiterhin am Standort Ostende agieren. Seitens Livia wurde bestätigt, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben. 

Der Verkäufer, die Proviron Holding, will sich in Zukunft auf andere chemische Nischenprodukte konzentrieren.

Nach den aktuellen Akquisitionen hält die Livia Group 10 Unternehmen in den Bereichen Chemie, Food, Recycling, B2B-Services, Medien und Bildung im Portfolio ihrer Unternehmensbeteiligungen. Die Gruppe ist damit an Standorten in Deutschland, Österreich, Schweden, Italien, Südafrika, Indien und Belgien aktiv. Die Akquisitionen wurden laut dem Unternehmensinhaber  aus Eigenmitteln finanziert. 

Ferner zählen Löw das Weingut Schloss Frankenberg mitsamt einer Herde von Black Angus Rindern, das Weingut Vergenoegd Loew in Südafrika und eine Olivenölproduktion in der Toskana zu seinen unternehmerischen Aktivitäten. Die Weingüter werden derzeit aufwendig saniert, die Weinproduktion modernisiert und die Marken neu aufgesetzt. In Südafrika ist man bereits einen Schritt weiter als in Deutschland: Das zum Weingut gehörende Restaurant wurde unter einem neuen Küchenchef wiedereröffnet, die Weine in Flaschen mit neuen Labels abgefüllt. Die Marketingstrategie sorgte binnen kurzer Zeit für hohen Bekanntheitsgrad in der Region. 

In Kitzbühel wird der Umbau von Löws Häusern weiter vorangetrieben. In diesem Zuge soll in Kooperation mit der Stadt und der ansässigen Gemeinde auch der gesamte Platz in der Kitzbüheler Hinterstadt neugestaltet werden soll. 

2016 hat die Livia Gruppe zahlenmäßig weniger Transaktionen durchgeführt als 2015. Allerdings wurde ein im Vergleich zum nationalen und europäischen Wettbewerb respektables Transaktionsvolumen erreicht. 

In 2015 führte die Livia Group acht Transaktionen im Bereich Corporate Investments durch, das Real Estate-Portfolio wurde um drei Immobilien erweitert. Der Umsatz konnte auf 500 Mio. Euro gesteigert werden. 

Im Geschäftsjahr 2016 konnten die bestehenden Beteiligungen laut Unternehmensangaben ihre Ergebnisse teils signifikant verbessern. 

Beispielsweise konnte SNT, ein führender deutscher Call-Center-Betreiber mit Fokus auf der D-A-CH-Region, einen international tätigen Mobilfunkanbieter als Kunden und damit zusätzliches Volumen gewinnen. Zudem wurde in Neubrandenburg ein zweiter Standort mit ca. 200 Mitarbeitern gekauft. SNT beschäftigt derzeit ca. 3.300 Mitarbeiter. 

Auch aus dem italienischen Capua und dem indischen Pune gibt es erfreuliche Nachrichten über das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Kurzarbeit bei Capua BioServices wurde aufgehoben und neue Mitarbeiter eingestellt. Mit Konzernen aus dem Food-Bereich wird derzeit über Investments in zweistelliger Millionenhöhe zum Ausbau der Kapazitäten in 2017 verhandelt. Die Ergebnismarge ist zweistellig, das Umsatzwachstum liegt im Vergleich zum Vorjahr bei 50%.

Orgatreatments, das indische Joint Venture mit Remondis, konnte 2016 bereits über 10.000 Tonnen Orangenschalen verwerten und dürfte damit bereits in seinem ersten Geschäftsjahr  profitabel sein. Der Bau einer Futtermittelfabrik wird vorangetrieben. Auch hier gibt es wie in Belgien bei der neuen Chemie-Beteiligung in Ostende und bei Coflace, der Livia-Tochter, die für das Engagement in Utrecht operativ verantwortlich ist, Pläne für die weitere Expansion..

Nachdem Löw 1993 den Industriezweig der branchenunabhängigen Unternehmenssanierung entwickelte hatte, hat sich nun auch seine Livia Group seit ihrer Gründung 2013 in der Spitzengruppe der deutschen Restrukturierer etabliert.  

29.12.2016 | 14:37

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