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Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Was bedeutet die Orientierung am Leitbild des ehrbaren hanseatischen Kaufmanns heute? Markus Conrad, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tchibo, berichtet von Führungsbeispielen aus seinem Unternehmen.

Seit über 60 Jahren bestimmen die Orientierung an langfristigem Erfolg und das Leitbild des ehrbaren hanseatischen Kaufmanns das Handeln des Familienunternehmens Tchibo. Aufbauend auf diesem Fundament, haben wir Nachhaltigkeit 2006 als festen Bestandteil in unsere Unternehmensstrategie integriert und begegnen damit gezielt den Herausforderungen unserer Zeit. Da sich Gesellschaften weiterent­wickeln, rücken Themen – wie zum Beispiel der Klimaschutz oder die Arbeitsbedingungen in den weltweiten Lieferketten – zunehmend in den Fokus einer sensibler werdenden Öffentlichkeit und erfordern überzeugende Konzepte.

Wir betrachten es als unsere unternehmerische Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen anzustoßen. Zum einen, weil Tchibo aufgrund seines Geschäftsmodells, seiner Expertise und auch seiner Größe etwas bewegen kann, etwa beim Anbau und bei der Verarbeitung von Kaffee, Baumwolle oder Holz. Zum anderen, weil wir überzeugt sind, dass unser künftiger wirtschaftlicher Erfolg maßgeblich von einer nachhaltigen Geschäftspolitik bestimmt wird.

Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen

In der praktischen Ausge­staltung­ unserer unternehmerischen Verantwortung kommen wir gut ­voran. So konnten wir den Anteil des in unser Nachhaltigkeitskonzept einbezogenen Rohkaffees an der gesamten Rohkaffeemenge auf über 30 % ausbauen. Um eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten unserer Gebrauchsartikel, insbesondere in Asien, zu errei­chen, setzen wir auf das von uns mit initiierte Qualifizierungsprogramm WE (Worldwide ­En­hance­ment of Social Quality). In dessen Mittelpunkt steht der Aufbau eines vertrauensbasierten Dialogs zwischen Beschäftigten und Management in den Produktionsstätten sowie mit unseren Einkäufern. Bis ­Ende 2013 haben 284 Produzenten an der Lieferantenqualifizierung teilgenommen beziehungsweise das Programm WE abgeschlossen.

Brandschutz in Bangladesch

Als zweites Unternehmen weltweit unterzeichnete Tchibo bereits im Jahr 2012 das von führenden Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen initiierte Abkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch. Weitere große, internationale Bekleidungsunternehmen schlossen sich dem Abkommen 2013 an. Das Angebot von nachhaltigen Baumwolltextilien aus oder mit zertifizierter Biobaumwolle nach dem Organic Content Standard und mit dem Logo „Cotton made in Africa“ haben wir mit einem Anteil von jetzt bereits über 40 % an unserem gesamten Baumwollsortiment konsequent ausgeweitet. Auch den Anteil umweltverträglicher Papierqualitäten haben wir in den vergangenen Jahren stetig erhöht. In Deutschland und den meisten anderen Ländern werden Magazine und sämtliche Werbemittel ausschließlich auf Papier mit FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) gedruckt.

Unser umfangreiches Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde in den vergangenen Jahren mit anerkannten Auszeichnungen und Preisen gewürdigt. 2012 erhielt Tchibo den Preis für Unternehmensethik vom Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik. 2013 wurde das Unternehmen mit dem CSR-Preis der Bundesregierung, dem CSR Award der Europäischen Kommission und dem Nachhaltigkeitspreis Logistik der Bundesvereinigung Logistik Deutschland und Österreich ausgezeichnet. Die Verbraucher Ini­tiative e. V. verlieh Tchibo für seine glaubwürdige und verständliche Kommunikation zudem die Auszeichnung in Gold. Wir sehen dies nicht nur als Anerkennung für das bisher Geleistete, sondern auch als Verpflichtung, unseren Weg zu einer 100 % nachhaltigen Geschäftstätigkeit konsequent weiterzugehen.


Markus Conrad, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tchibo

29.11.2014 | 10:11

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