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Good bye, London!

Immobilienmärkte

Noch hat London knapp die Nase vor New York. In den nächsten zehn Jahren werden sie die Plätze tauschen. Unter den Top-Städten weltweit gibt es noch weitere erstaunliche Veränderungen.

Die Bürgermeister von London und New York können weiterhin gut schlafen. Kein Neuling aus Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten hat bislang die Dominanz dieser beiden glanzvollen Metropolen brechen können. Das ergab eine Studie der internationalen Immobiliengesellschaft Knight Frank. Das wird auch aller Voraussicht nach noch lange Zeit so bleiben. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass neue Top-Standorte zur Eroberung der globalen Spitzenplätze ansetzen.

Knight Frank untersucht jedes Jahr die Einschätzung der Top-Destinationen bei sehr vermögenden Menschen, die im Schnitt über mehr als 30 Mio. US-Dollar verfügen. Das Ranking hat aber darüber hinaus Aussagekraft. Danach hat auch in diesem Jahr London die Nase vor New York. Aber der Abstand zwischen den beiden Städten ist relativ gering.

Die Immobiliengesellschaft hat vier Hauptkriterien untersucht. Dazu gehören die wirtschaftliche Attraktivität, die Lebensqualität, die politische Bedeutung und das weltweite Image der größten Metropolen der Welt. Darüber hinaus gibt Knight Frank Prognosen für die Entwicklung in zehn Jahren. Danach ist davon auszugehen, dass New York bis zum Jahr 2024 London überholt. Das liegt vor allem an der wachsenden Bedeutung dieser Destinationen bei gut­ ­situierten Chinesen, Russen und auch Europäern.

Vier asiatische Städte unter den Top Ten

Die nächsten Verfolger der beiden Spitzenplätze stammen aus Asien. Vier der Top Ten liegen in dieser Region, in einem Jahrzehnt dürfte eine weitere asiatische Metropole dazukommen. Dabei streiten sich in Asien Singapur, Hongkong, Shanghai und auch Peking um den Spitzenplatz – anders als in Europa und Nordamerika, wo jeweils ein Ort dominiert. Während Singapur das Rennen im Moment anführt, dürfte die Stadt bis zum Jahr 2024 von Hongkong überholt werden. Trotz der stetigen Zunahme der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten in der gesamten asiatischen Region ist die Vorherrschaft Chinas offensichtlich. Hongkongs inoffizielle Rolle als Tor zum Rest der Welt wird die zunehmende Bedeutung dieser Stadt in der nächsten Dekade unterstreichen.

Im Nahen Osten bauen zwei Städte ihren Einfluss rasch aus, das sind Istanbul und Abu ­Dhabi, die Dubai mittlerweile dicht auf den Fersen sind und in regionalen Rankings bereits unter die Top 5 zählen. Während die Türkei von den Unruhen des arabischen Frühlings profitiert und bislang als sicherer Hafen für Investoren vom Golf bis nach Nordafrika galt, könnte die türkische Politik diese Trumpfkarte gerade verspielen. Ebenfalls auf regionaler Ebene toppt Johannesburg die afrikanische Liste, gefolgt von Cape Town. Außerhalb von Südafrika sind weitere wichtige Städte des Kontinents Kairo, Lagos und Nairobi.

Den größten Abstieg in den Rankings gibt es in Europa, wo so schöne Städte wie Paris oder Genf stetig in der Gunst der Wohlhabenden verlieren. Seine wirtschaftliche Stärke sichert Deutschland eine gewisse Ausnahmeposition, wovon vor allem München profitiert. Die Stadt dürfte laut Knight Frank im kommenden Jahrzehnt von Platz 16 auf Platz elf aufsteigen.

Auch bei den Superreichen zählen Investitionen ins eigene Heim zu den bedeutendsten Anlagen ihres Vermögens. Etwa 30 % ihrer Mittel legen sie in privat genutzten Immobilien an – wobei zum Stammhaus im Schnitt noch 2,4 Zweitwohnsitze dazukommen. Städte stehen in der Gunst ganz oben. Drei Viertel besitzen eine Wohnung oder ein Haus in der City. Etwa 30 % haben eine Immobilie auf dem Land, 22 % ein Haus am Meer oder an einem See und 13 % ein Apartment oder ein Chalet in einem Skiressort.

10.06.2014 | 18:35

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