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Spekulanten setzen wieder auf Gold

Drei Jahre lang war Gold eine miserable Anlage. Nun gibt es Zeichen für ein Comeback.

Goldanleger hatten in den vergangenen Jahren wenig Spaß. Während Aktien und Immobilien prächtige Renditen abwarfen, musste man als Edelmetallinvestor empfindliche Einbußen einstecken. Doch bei Kursen von 1 200 bis 1 300 Dollar je Feinunze hat der Goldpreis offenbar Boden gefunden. Zugleich sorgt das vermeintliche Ende der Aktien­hausse für neues Interesse an Gold. Auch die politischen Krisen und Kriege in der Ukraine, im Irak, in Syrien und Israel haben die Rolle des Edelmetalls als Krisenanlage aufgewertet.

Sollte es zudem an den Finanzmärkten zu einem Crash kommen, dann könnte der Goldpreis zu neuen Höhenflügen ansetzen. Zumindest wenn es nach Meinung der beiden Starinvestoren Marc Faber und George ­Soros geht. Crash-Prophet Faber, der Autor und Herausgeber des „Gloom, Boom & Doom“-­Reports erklärte in einem Interview, dass er Gold zum aktuellen Preisniveau kaufen würde. Selbst ein erneuter Rückgang bis auf 1 250 Dollar je Feinunze würde daran nichts ­ändern. Seiner Meinung nach ist die jüngste Rallye bei Gold von einiger Skepsis begleitet worden sowie von einem weiterhin negativen Sentiment. Dies wertet der Experte als positives Zeichen, da die Menschen zum Großteil noch nicht wieder eingestiegen sind.

Und auch der Altmeister der Spekulanten, George Soros, zeigt sich optimistisch, was die weitere Entwicklung im Goldsektor angeht. Er soll nach einem Bericht auf The Motley Fool seine Positionen im Edelmetallsektor weiter ausgebaut haben. Bei seinen Investments hat er sich wohl auf Minenunternehmen konzen­triert, da diese noch stärker als das Edelmetall selbst von einer Rallye profitieren sollten.

„Gold wird bis Jahresende 1 400 Dollar je Unze erreichen, wozu auch die höhere Nachfrage aus Asien beitrage“, meint Peter Grant, Chefmarktanalyst bei USAGold. „Ich schaue mir primär die tatsächliche physische Nachfrage an, die die Preise nach oben treibt“, sagt Grant. „Ich glaube auch, dass die Inflation etwas anziehen wird, wie auch die Energiepreise, die ebenfalls zum Jahresende steigen werden.“ Außerdem seien die Goldimporte von Indien, dem zweitgrößten Konsumenten, im Juni um 65 % geklettert, nachdem die Zentralbank des Landes mehr Banken und Händlern erlaubte, das Edelmetall im Ausland zu kaufen.

Andere Experten schätzen die Aussichten für Gold dagegen skeptisch ein. Sie glauben, die weltweite Nachfrage werde durch die Erholung der US-Wirtschaft gedämpft. Je besser die ­Lage in der größten Volkswirtschaft der Welt, desto weniger werde die Krisenwährung Gold gekauft. „Die Investoren haben Gold aus Angst gekauft, aber sobald sie zurückgeht, wird der Aufschlag schwinden“, ist James Shelton, Chief Investment Officer bei Kanaly Trust, überzeugt.

02.10.2014 | 08:17

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