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Stabile Erträge – auch 2018

Das Zinsumfeld bleibt auch im kommenden Jahr schwierig. Mit kürzer laufenden Bankanleihen erzielen Anleger weiterhin akzeptable Erträge und sind gleichzeitig flexibel positioniert. Eine Prognose von Jörn Schiemann, dem Leiter des Privatkundenschäfts bei der IKB.

Von Jörn Schiemann

Die Suche nach einer auskömmlichen Rendite gestaltet sich für sicherheitsorientierte Anleger und Sparer auch mehr als zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise schwierig. Noch immer verharren die Zinsen für Sparbücher, Tages- und Festgelder und andere klassische Sparformen auf niedrigstem Niveau. Daran dürfte sich 2018 kaum etwas ändern.

Zwar leitet nach der US-Notenbank nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) eine geldpolitische Wende ein. Jedoch wird sie eine Normalisierung erklärtermaßen nur sehr behutsam vorantreiben, um den aktuell soliden Konjunkturaufschwung nicht zu gefährden und um die Kapitalmärkte nicht zu verunsichern. Zunächst wird sie daher ab Januar 2018 das Programm der Anleihekäufe deutlich zurückfahren. Eine Zinswende für 2018 steht dagegen bislang nicht auf der Agenda von EZB-Chef Mario Draghi. Aus ökonomischer Sicht erscheint diese Haltung nachvollziehbar – insbesondere angesichts der weiterhin moderaten Inflationsrate. Erst wenn die Teuerungsraten tatsächlich nachhaltig anziehen sollten, ist mit einem steigenden Leitzins zu rechnen.

Für Anleger, die die Schwankungen des Aktienmarkts scheuen oder ihrem Portfolio eine planbare und stabilisierende Komponente beimischen wollen, bieten sich Zinsprodukte an. Doch gerade diese hängen stark vom Leitzins ab und werden voraussichtlich auf Jahre kaum Renditen bringen. Langlaufende Staatsanleihen, je nach ausgebendem Staat ohnehin nur wenig höher verzinst, bergen hingegen angesichts der Unsicherheit über Zeitpunkt und Umfang der Zinswende ein nicht unerhebliches Kursrisiko. Das macht es Anlegern weiterhin schwer, sich auf der Zinsseite richtig zu positionieren.

Doch gibt es Möglichkeiten, akzeptable Erträge zu erzielen, ohne allzu hohe Risiken einzugehen: Im derzeitigen Umfeld kann es beispielsweise sinnvoll sein, ausgewählte Bankanleihen in den Blick zu nehmen und sich auf kurze bis mittlere Laufzeiten zu konzentrieren. Einerseits bieten diese Papiere eine vergleichsweise attraktive Verzinsung bei überdurchschnittlicher Planungssicherheit. Die Zahlungsfähigkeit der ausgebenden Bank vorausgesetzt, erhalten Anleger neben dem laufenden Kupon zum feststehenden Laufzeitende den Nennbetrag zurück. Andererseits erlauben gerade kürzere Laufzeiten, bereits in näherer Zukunft auf ein dann möglicherweise verändertes Marktumfeld zu reagieren, ohne größere Kursverluste in Kauf nehmen zu müssen.

Jörn Schiemann leitet das Privatkundengeschäft der IKB Deutsche Industriebank AG sowie die Emission und den Vertrieb der eigenen Anleihen.

10.12.2017 | 10:50

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