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Firmenlenker verdienen 170 000 Euro im Jahr

Audi-Fan, hohes Jahresgehalt und männlich – das charakterisiert laut einer neuen Studie den typischen Geschäftsführer einer deutschen GmbH.

Der typische deutsche GmbH-Geschäftsführer ist 52 Jahre alt, fährt einen Audi A6, einen 5er- BMW oder eine Mercedes-E- Klasse und verdient rund 170 000 Euro pro Jahr. Das sind Ergebnis- se einer neuen Gehälterstudie von BBE Media. Demnach sind immer noch über 90 Prozent der GmbH-Chefs in Deutschland Männer. Der Frauenanteil liegt bei 8,6 Prozent und stagniert.

Am besten können Firmenlenker in der Industrie verdienen. Die höchsten Gehälter bekommt ein GmbH-Geschäftsführer in der Chemie- und Pharmabranche, wo das typische Festgehalt 169000 Euro beträgt, sowie im Automobilbau. Deutlich geringer ist die Bezahlung im Einzelhandel und im Handwerk – am schlechtesten verdienen die Geschäftsführer im Kfz-Handel, wo der Median bei 92.000 Euro liegt. Frauen in den Chefetagen verdienen im Durchschnitt weniger – 15 Prozent mehr hat ein männlicher Geschäftsführer am Ende des Jahres auf dem Konto.

Auf ein Statussymbol im Job legen Männer wie Frauen weiterhin großen Wert: den Dienstwagen. Der sei immer noch eine attraktive Vergütungskomponente beobachten die Unternehmensberater. Vom angeblichen Trend, dass Manager aufs Auto verzichten und auf Carsharing-Gutscheine oder gar das Dienstfahrrad umsteigen, ist nichts zu sehen: 86 Prozent aller GmbH-Geschäftsführer nutzen einen Dienstwagen.
Über alle Branchen hinweg sind die Gehälter in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Mehr als drei Viertel der Befrag- ten haben in diesem Jahr keine Gehaltserhöhung bekommen. Die übrigen GmbH-Geschäftsführer berichteten von einer moderaten Steigerung. Zum Vergleich: Die Vorstandschefs der Dax-30-Konzerne erhielten laut der Personalberatung Kienbaum im Jahr 2017 durchschnittlich 7,7 Prozent mehr.

Dass die GmbH-Geschäftsführer auch in diesem Jahr keine großen Gehaltssprünge machen, hat auch steuerliche Gründe. Denn Finanzbeamte prüfen in- zwischen häufiger, ob Chefs ihr Gehalt nicht zu hoch angesetzt haben. Ist die Vergütung im Branchenvergleich auffällig, vermutet das Finanzamt eine verdeckte Gewinnausschüttung. Denn das Geschäftsführergehalt kann als Betriebsausgabe geltend gemacht werden, wo- durch die Gewerbe- und Körperschaftsteuerlast sinkt. Darum sind gerade viele Gesellschafter- Geschäftsführer übervorsichtig und reizen ihre Bezüge steuerlich nicht aus.

16.03.2019 | 07:26

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