Alles rund ums Girokonto: Infos, Tipps und Neuerungen
Das Girokonto gehört wie die Wohnadresse oder ein E-Mail-Postfach fest zu der persönlichen Administration eines jeden Menschen. Viele machen sich bezüglich ihres Geldkontos nur wenig Gedanken und entscheiden sich dabei meist für den bequemsten Weg – doch der ist nicht immer der beste. Die Auswahl an Girokonten ist unüberschaubar und obwohl jeder eines benötigt, interessieren sich doch nur die wenigsten für das Leistungsspektrum und die Kosten, welche die Banken dafür verlangen. Ein kleiner Einblick in ein vermeintlich vertrautes Gebiet, das so unbekannt erscheint.
Was kann das Girokonto?
Die Grundlage für ein Girokonto ist der sogenannte Girovertrag, den man mit der Bank abschließt. Dieser verpflichtet die Bank zu folgenden Aufgaben:
• Girokonto-Einrichtung
• Gutschreiben eingehender Zahlungen
• Ausführen von Zahlungsaufträgen, die das Konto belasten
Diese simplen drei Anweisungen ermöglichen dem Girokonto-Besitzer die Teilhabe am täglichen Zahlungsverkehr. D.h. auf dieses Konto werden Lohn, Gehalt oder andere Leistungen extern eingezahlt und von dort kann das Geld intern wieder wegbewegt werden. So zum Beispiel als Grundlage für das Bargeldkontingent, Überweisungen, Lastschriften, Daueraufträge, etc. Darüber hinaus bieten viele Bankinstitute weitere Service-Dienste wie beispielsweise Online-Banking an.
Was kostet ein Girokonto?
Ein Punkt, an dem sich grundsätzlich die Geister scheiden, sind die Gebühren, die für ein Konto fällig werden. Hier lohnt es sich genauer hinzusehen, da Banken dies oft nicht transparent genug kommunizieren und das obwohl die Kosten teilweise erheblich schwanken. Je nach Leistungsspektrum werden entweder jährliche bzw. monatliche Abgaben fällig oder die Bank verlangt für jede Transaktion ihren Obolus. Neben dieser Kontoführungsgebühr fallen oft noch Extra-Kosten an für die Bankkarte, Buchungen, TAN-Verfahren oder Benachrichtigungen wie zum Beispiel Kontoauszüge. Wenn der jährliche Gesamtbetrag für Nutzung und Pflege die 80-Euro-Schwelle nicht übersteigt, liegt das betreffende Girokonto im günstigen Bereich.
Wie findet man das richtige Girokonto?
Im Falle der Girokonto-Wahl sollte man weniger dem Bauchgefühl vertrauen und sich lieber umfassend im Internet schlau machen. Obwohl bereits im Kindesalter ein Girokonto eröffnet werden kann, so ist das volle Leistungsspektrum (Kreditkarten, Dispo, etc.) erst mit dem vollendeten 18. Lebensjahr nutzbar. Ob Schüler, Studenten, Arbeitnehmer, Arbeitgeber oder Rentner – bei der Auswahl des Girokontos sollte man sich zunächst immer ein paar Fragen stellen:
• Welche Leistungen brauche ich eigentlich?
→ z.B.: Wie ist die Bargeldversorgung vor Ort? Wie viele Filialen gibt es in meiner Nähe? Benötige ich für Auslandsaufenthalte eine Bank, die weltweit vernetzt ist?
• Welche Service-Dienste erwarte ich?
→ z.B.: Benötige ich Zusatzleistungen wie Kreditkarten usw.? Lege ich Wert auf Guthabenverzinsung? Wie hoch können Dispokredite ausfallen?
Ein immer wichtigerer Aspekt ist das Online-Banking. Dabei können alle Transaktionen oder sonstigen Geldgeschäfte von zuhause aus erledigt werden. Obwohl mittlerweile eigentlich jede Bank den Service anbietet, fällt auch hier das Preis-Leistungsverhältnis ganz unterschiedlich aus. In manchen Fällen sind die Kosten für die Nutzung des Online-Bankings in den Gebühren enthalten, in anderen Fällen entstehen Zusatzkosten. Manche Banken betreiben wiederum gar keine Filialen und die komplette Bankkonto-Administration geschieht über das Internet.
Was ändert sich am Girokonto 2019?
Ein Grund, um sich in regelmäßigen Abständen mit dem eigenen Girokonto auseinanderzusetzen, sind die wichtigen Änderungen, welche die Banken vornehmen.
Im September 2019 greift eine neue Regelung, die der Bundesverband deutscher Banken kürzlich beschlossen hat. Künftig soll es möglich sein, auch Drittanbietern den Zugriff auf Konten zu ermöglichen, solange der Kunde zustimmt. Hier sind Anbieter gemeint, die auf Basis der Bankeninfrastruktur arbeiten, aber selbst keine eigenen Systeme haben. Will heißen? Die Transaktionsdienste unterliegen nicht mehr nur der eigenen Bank, sondern auch einem externen Serviceanbieter. Gerade für das Online-Shopping kann dies eine große Erleichterung sein.
Zudem ändert sich das Anmeldeverfahren im Online-Banking. Das Gesetz schreibt nun eine stärkere Kundenauthentifizierung vor. Ein Online-Banking-Kunde muss in Zukunft über zwei von drei Faktoren seine Identität belegen, d.h. ein einfaches Passwort reicht nicht mehr aus. Zu diesen Faktoren gehören biometrische Merkmale (Fingerabdruck), PIN oder Smartphone. Bei Transaktionen und Kartenzahlungen im Internet wird dieses Verfahren vorgeschrieben. Es soll die Sicherheit von Bankkunden verstärken.
05.08.2019 | 16:06