Studienfonds: Investieren in kluge Köpfe
Studienfonds sind für Studenten eine Alternative zum klassischen Bankkredit geworden, wenn das Geld im Studium nicht reicht. Sie zahlen erst später anteilig vom Einkommen zurück und werden dabei zudem professionell beraten, um erfolgreich in das Arbeitsleben einzusteigen. Hier engagiert sich die Deutschen Bildung AG in Frankfurt seit elf Jahren. Sie begleitet Studenten während ihrer Laufbahn vom Studium in den Beruf.
Was Studenten das Studium ermöglicht, kann auch für Anleger ein nachhaltiges Investment sein. Der Studienfonds ist das derzeit größte Social Impact Investment, an dem sich Anleger beteiligen können. Dazu sprach der Wirtschafskurier mit Anja Hofmann, Vorstands- und Gründungsmitglied der Deutsche Bildung AG.
Wirtschaftskurier: Frau Hofmann, was ist interessant daran, in Bildung zu investieren?
Hofmann: Nach dem Gesundheitssektor ist Bildung zum zweitgrößten Wachstumsmarkt avanciert. Eine immer größer werdende weltweite Mittelschicht erkennt, dass sie vor allem auf Wissen und lebenslanges Lernen setzen muss, um mit den raschen Wandlungen des Arbeitsmarktes mithalten zu können. Ein lebendiger Markt arbeitet an Lösungen für das permanente Update von Wissen und Fähigkeiten. Investitionen in Bildung zahlen sich für den Lernenden aus, aber auch für Investoren, die den Trend der Assetklasse Bildung sehen.
Wiku: Wie funktionieren Studienfonds denn genau?
Hofmann: Studienfonds sind als kreislaufförmiges Modell organisiert, an dem drei Arten von Beteiligten partizipieren: Anleger investieren das Geld in den Fonds. Ein Unternehmen in der Rolle des Fondsmanagers wählt die Nachwuchsakademiker gezielt aus und organisiert eine finanzielle und inhaltliche Betreuung eng am studentischen Kunden. Die Studenten sichern damit ihren Studienabschluss und führen einen prozentualen Anteil ihres späteren Einkommens an den Studienfonds zurück, während immer neue Studenten in das Programm nachrücken. Alle Beteiligten ziehen dabei an einem Strang.
Wiku: Es gibt in Deutschland doch Bafög und Stipendien oder auch Kredite. Warum treffen gerade Studienfonds einen Nerv?
Hofmann: Der durchschnittliche Finanzierungsbedarf für ein Studium liegt bei 918 Euro im Monat. Nur noch 20 Prozent der Studenten erhalten derzeit Bafög. Wenn Studenten ein Semester im Ausland einlegen möchten oder in der Abschlussphase weniger nebenher arbeiten wollen, tun sich leicht Finanzierungslücken auf. Zusätzlich sind die Lebenshaltungskosten empfindlich gestiegen. Junge Menschen studieren außerdem nachweislich erfolgreicher, wenn das Geld kein Stressfaktor ist. Auch in der Rückzahlphase wollen viele junge Menschen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn keinen Druck durch feste Tilgungsraten, bei denen das tatsächliche Einkommen nicht interessiert. Genau das ist bei Studienfonds durch die Orientierung am Verdienst anders geregelt.
Wiku: Wie können sich private und institutionelle Investoren am Studienfonds beteiligen?
Hofmann: Investoren können die vom Studienfonds emittierte Anleihe zeichnen oder Kommanditanteile erwerben. Die Rendite der Anleihe, die aktuell gezeichnet werden kann, liegt bei 4,0 Prozent p.a.
Wiku: Vielen Dank!
15.05.2018 | 17:53