Frau steht neben Auto an der Zapfsäule

Ölpreis im Sinkflug: Autofahrer profitieren vom Trump-Effekt (Foto: shutterstock)



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Trump-Effekt an der Zapfsäule: Ölpreis fällt, Tanken wird günstiger

Sinkender Ölpreis entlastet Autofahrer

Die Ölpreise sind auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montag zeitweise nur noch 63,24 Dollar - ein Rückgang um 3,6 Prozent. Seit der Ankündigung neuer US-Zölle durch Präsident Donald Trump vergangene Woche ist der Brent-Preis um etwa 15 Prozent eingebrochen.

Trumps Zollpolitik als Auslöser

Die jüngste Talfahrt der Ölpreise steht in direktem Zusammenhang mit der aggressiven Zollpolitik der USA. Trump hatte umfangreiche Zölle auf Importe aus nahezu allen Ländern der Welt angekündigt. Besonders im Fokus stehen dabei China, Kanada und Mexiko. So drohen beispielsweise Importzölle von 10 Prozent auf Rohöl aus Kanada und 25 Prozent auf Importe aus Mexiko. Ökonomen befürchten, dass die Zölle zu einer Konjunkturflaute führen könnten - nicht nur in den USA, sondern auch in anderen großen Volkswirtschaften. Eine geringere Wirtschaftsleistung würde automatisch die Nachfrage nach Öl senken.

Reaktionen der Ölmärkte und OPEC+

Die OPEC+ reagiert auf den Preisverfall mit einer Erhöhung der Fördermengen. Ab April will das Ölkartell die tägliche Produktion schrittweise um knapp 140.000 Barrel steigern. Saudi-Arabien hat zudem den Preis für sein wichtigstes Rohöl Arab Light für den asiatischen Markt so stark gesenkt wie seit 2022 nicht mehr.

Experten sehen diese Maßnahmen kritisch, denn es ist völlig unklar, wie viel Öl nun tatsächlich zusätzlich auf den Markt kommt. Einige OPEC+-Länder wie der Irak, Kasachstan und Russland hätten sich in der Vergangenheit nicht immer an Förderbeschränkungen gehalten.

Auswirkungen auf Verbraucher: Benzin und Heizöl

Für Verbraucher könnte der Ölpreisverfall kurzfristig positive Folgen haben. An deutschen Tankstellen kostete ein Liter Super E10 am Montag im Schnitt 1,688 Euro - weniger als zu Jahresbeginn. Auch die Heizölpreise sind deutlich gesunken. 100 Liter kosteten bei einer Abnahme von 3000 Litern durchschnittlich 87,95 Euro - so wenig wie seit 2023 nicht mehr.

Viele Heizölkunden nutzen die Gunst der Stunde. Die Zahl der Bestellungen ist in der zurückliegenden Woche rasant gestiegen. Allerdings warnen Experten, dass die niedrigen Preise nicht von Dauer sein müssen. Gerade in der bevorstehenden "Driving Season" vor Ostern und Pfingsten könnte die erhöhte Nachfrage die Preise wieder steigen lassen.

Geopolitische Faktoren: Iran und Venezuela

Neben den Handelskonflikten spielen auch geopolitische Faktoren eine wichtige Rolle für die Ölpreise. Trump hat seine Kampagne des "maximalen Drucks" auf den Iran wieder aufgenommen und will die iranischen Ölexporte "auf null" drücken. Neue Sanktionen richten sich unter anderem gegen Schiffe der iranischen Schattenflotte.

Auch Venezuela ist im Visier der US-Regierung. Ein neues Dekret sieht vor, dass Länder, die Venezuela Öl oder Gas abkaufen, mit einem 25-Prozent-Zoll auf all ihre Exporte in die USA belegt werden. Diese Maßnahmen könnten das weltweite Ölangebot weiter verknappen und somit preistreibend wirken.

08.04.2025 | 23:11

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