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Mut und Innovation als Erfolgsrezept in Krisenzeiten: Keine Zeit für Schönwetterkapitäne

Gastbeitrag

Üblicherweise ist in Deutschland bei solchen Erhebungen die Stimmung schlechter als die Lage. Doch aktuell ist alles anders. Tatsächlich blicken zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer nicht unbegründet mit Sorgen in die Zukunft, die für sie von Rezession, Inflation und geopolitischen Spannungen geprägt ist. Hinzu kommen hausgemachte Widrigkeiten wie Bürokratie, Steuer- und Abgabenlast und Fachkräftemangel. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir im internationalen Vergleich immer weniger wettbewerbsfähig sind.
 
Keine Frage: Dies sind gravierende Probleme, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Die nächste Bundesregierung muss endlich Lösungen präsentieren und umsetzen. Doch den Kopf in den Sand stecken und lamentieren, hierzu ist jetzt nicht die Zeit – und es hilft auch nicht. Vielmehr gilt es, mutig zu handeln. Historische Notlagen wie die Finanzkrise 2008 oder die COVID-19-Pandemie haben gezeigt, dass diejenigen, die aktiv Chancen ergreifen und sich nicht von Unsicherheiten lähmen lassen, am Ende als Gewinner hervorgehen.
 
Unternehmer sind dazu da, Probleme zu lösen
 
Die Lehren aus diesen Krisen sind eindeutig: Wer in schwierigen Zeiten innovativ agiert, sichert sich nicht nur Marktanteile, sondern kann sich für den nächsten Aufschwung in eine Spitzenposition bringen. Auch wenn der Ausblick derzeit nicht rosig erscheint, sollten wir uns als Unternehmer nicht entmutigen lassen. Vielmehr sollten wir diese Phase als Chance begreifen, um uns neu aufzustellen und mutige Entscheidungen zu treffen. Und eins ist sowieso klar: Es ist eine Kernaufgabe von Firmenlenkern, mit Problemen und Erschwernissen umzugehen, diese zu managen und zu lösen. Sonst wären Sie auch nur ein Schönwetterkapitän. In Krisen zeigt sich, wer kompetent ist und sein Fach versteht.
 
Die Geschichte zeigt daher, dass große Erfolge oft in Krisenzeiten geboren werden. Unternehmen, die heute investieren, neue Märkte erschließen und an innovativen Lösungen arbeiten, legen den Grundstein für künftige Erfolgsgeschichten. Fragen wir uns: Welche neuen Geschäftsmodelle können wir entwickeln? Welche Partnerschaften sind möglich? Wie können wir unsere Produkte und Dienstleistungen noch besser an die sich verändernden Bedürfnisse unserer Kunden und an die veränderten Kostenstrukturen anpassen? Natürlich sorgt der Kostendruck für eine weitere Runde der Automatisierung und Effizienzsteigerung – etwas, wozu übrigens auch Künstliche Intelligenz beitragen kann.
 
Anpacken und machen
 

Anstatt also auf die Erholung der Märkte oder eine neue Bundesregierung zu warten (letztere brauchen wir indes dringend), sollten wir aktiv die Zukunft gestalten. Ein Lichtblick immerhin: Die Inflation liegt gegenüber 2022 und 2023 auf einem deutlich niedrigerem Niveau und die Wirtschaftsflaute sorgt unfreiwillig dafür, dass der Fachkräftemangel zurückgeht.
 
Unternehmen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und den Ton in ihrer Branche anzugeben, werden diejenigen sein, die gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Jetzt ist der Moment gekommen, um als Mittelstand laut zu werden, uns zu positionieren und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Lassen Sie uns die aktuelle Schwächephase als Weckruf nutzen – als eine Chance, die Märkte neu zu definieren und unseren Platz im nächsten Aufschwung zu sichern.
 
Denn die erfolgreichsten Unternehmer sind jene, die Mut haben, eine starke Vision und ihren Purpose kennen. Und wenn sich Ängste breit machen – was völlig normal ist – hilft manchmal ein Mentor, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen. Menschen, die auch jetzt eine starke Position und ein positives Zukunftsbild haben. Denn das direkte Umfeld prägt den Erfolg. Mitunter ist auch ein ehrlicher Blick auf die bestehenden Strukturen notwendig, um sich neu auszurichten und alten Ballast abzuwerfen. Auch hier kann ein starker Partner an der Seite ein Beschleuniger der Transformation sein.

Matthias Wolf, Geschäftsführer der Goldpfad GmbH

15.11.2024 | 08:07

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