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USA jetzt größte Energiemacht

Die Schiefergas-Revolution sorgt dafür, dass die Vereinigten Staaten Weltmarktführer für Energie geworden sind und Russland als weltgrößten Produzenten für Öl und Erdgas abgelöst haben.

Das zeigen neue Angaben der US Energy Information Administration (EIA) und der Internationalen Energieagentur. In den USA konnten demnach im Sommer dieses Jahres erstmals mehr als 22 Mio. Barrel Öl-Äquivalente pro Tag gefördert werden. „Es beginnt eine neue Ära“, sagte der Chef der US-Energiebehörde, Adam Sieminski. Dank des Schiefergas-Booms konnten die USA in den vergangenen fünf Jahren bereits ihre Erdgas-Importe um 32 % verringern. Die Öl-Importe wurden um 15 % gedrosselt. Nun wird erwartet, dass die USA zum Selbstversorger werden und ihre politische Abhängigkeit etwa vom Nahen Osten dramatisch verringern.

Die Förderung von billigem Schiefergas führt in den USA außerdem dazu, dass Gaskraftwerke in großem Stil Kohlekraftwerke ablösen. In der Folge sind die Preise für Importkohle in Europa stark gesunken. Dies hat wiederum dazu beigetragen, dass im Zuge der Energiewende in Deutschland immer stärker Kohlekraftwerke eingesetzt werden, während Gaskraftwerke, die noch mit vergleichsweise teurem russischem Erdgas befeuert werden, aus dem Markt gedrängt werden.

In Deutschland wurde der Einsatz von Fracking aus Umweltschutzgründen vorerst untersagt. Bislang wurden in Deutschland zwölf Fracking-Lizenzen zur Förderung von Schiefergas vergeben, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen und Thüringen. Da die Bundesregierung neue Auflagen für den Einsatz der Technologie für die Zeit nach der Bundestagswahl angekündigt hat, sind die Lizenzinhaber bislang noch nicht tätig geworden.

Erdgas hat in Deutschland einen Anteil von 23 % am Energieverbrauch. Knapp 87 % des Gasbedarfs muss importiert werden. Die deutschen Schiefergas-Ressourcen liegen mit 1,3 Bill. Kubikmetern deutlich über den konventionellen Erdgasressourcen (0,15 Bill.). Die größten Schiefergas-Potenziale befinden sich im Norddeutschen Becken und im Oberrheingraben.

25.10.2013 | 09:05

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