Dr. Kai Joachimsen ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie. (Foto: BPI/Kruppa)



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Initiative „Gute Gesundheit 2030“: Deutschland plant den Neustart im Gesundheitswesen

Gastbeitrag

Die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen sind komplex – und sie betreffen uns alle. Wer heute Versorgung sichert, weiß um bürokratische Hürden und einen strukturellen Reformbedarf, der nicht an einzelnen Stellschrauben, sondern im System selbst ansetzt. Genau deshalb haben wir als Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie im vergangenen Jahr die Initiative Gute Gesundheit 2030 ins Leben gerufen: als Startpunkt für eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Gesundheitswirtschaft. Unser Ziel ist es, die künftigen Strukturen des Gesundheitssystems zusammen weiterzudenken und damit die Versorgung spürbar besser zu machen – für Patientinnen und Patienten, die auf sie angewiesen sind. 

Was mit unserem Auftakt als Think-Tank-Lab – dem ersten Tag der Gesundheitsversorgung am 13. November 2024 – begann, hat sich seither zu einem echten Bündnis entwickelt. Mittlerweile engagieren sich mehr als 25 Bündnispartner aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung, darunter Institutionen aus der Ärzteschaft, Apothekerschaft, Kliniken, Krankenkassen, Patientenvertretungen und der Pflege. Uns alle vereint der Wille, Verantwortung aus dem System heraus zu übernehmen. Überzeugt und aus einem inneren Antrieb wollen wir fernab von Partikularinteressen der Politik Wege aufzeigen, wie sich bestimmte Herausforderungen in der Versorgung vielleicht anders – vor allem besser – lösen lassen. 

Immer offen und ­lösungsorientiert 

Vier zentrale Handlungsfelder haben sich für uns dabei im ersten Schritt herauskristallisiert: Digitalisierung, Finanzierung, Prävention und Innovation. In mehreren Werkstattgesprächen, die im Laufe dieses Jahres stattfanden, haben wir die Themen aufbereitet, Herausforderungen klar benannt und erste Lösungsansätze skizziert. Unser Anspruch ist dabei immer derselbe: Nicht reden über das System, sondern arbeiten aus dem System heraus. Mit dem Know-how derjenigen, die tagtäglich Versorgung leisten. Manchmal ist unser Austausch kontrovers und intensiv, vor allem aber immer offen und lösungsorientiert. Genau diese Haltung ist es auch, die meiner Ansicht nach unsere Initiative Gute Gesundheit 2030 ausmacht: eine Plattform, auf der konstruktiver Dialog möglich ist, Vertrauen entsteht und Zusammenarbeit fernab von Scheuklappen beginnt. Und das ist erst der Anfang. 

Am 13. November 2025 laden wir erneut zum Tag der Gesundheitsversorgung – diesmal als öffentliches Zukunftssymposium. Dort werden wir die Ergebnisse unserer bisherigen Arbeit vorstellen: konkrete Vorschläge, wie Digitalisierung sinnvoll implementiert, Prävention gestärkt, Innovation gefördert und Finanzierung nachhaltig gesichert werden kann. Es geht uns hierbei nicht um die üblichen Forderungen an die Politik. Wir wollen politischen Entscheidungsträgern systemnahe Empfehlungen an die Hand geben, die auch umsetzbar sind. 

Gute Gesundheit 2030 ist für mich daher weit mehr als nur ein Projekt. Es ist ein Mindset. Eine Bewegung. Und wir haben schon jetzt gemerkt, dass wir mit unserem Ansatz einen Nerv getroffen haben. Mutig sein. Mal etwas anders machen. Und Verantwortung übernehmen. Wir freuen uns sehr über weiteren Zuwachs und laden alle (relevanten) Organisationen im erweiterten Gesundheitswesen ein, Teil unseres Bündnisses zu werden. 


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Kai Joachimsen

06.10.2025 | 14:31

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