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Kriegsangst an der Börse: US-Banken warnen vor bestimmten Aktien

Die Ukraine-Krise hat sich über Nacht dramatisch zugespitzt. Nach der Entsendung von russischen Truppen in die Ostukraine bereiten EU und USA erste Sanktionen vor. Die Märkte werden unruhig, der Dax stürzt ab, ausgewählte Aktien sollten Anleger nun womöglich meiden.

Mit der Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängige Volksrepubliken und der Entsendung von russischen Friedenstruppen, wie es der Kreml ausdrückt, lässt Wladimir Putin den Ukraine-Konflikt eskalieren. Eine diplomatische Lösung dürfte nun endgültig in sehr weite Ferne gerückt sein. Der Westen reagiert mit ersten Sanktionen. Das ganze Paket, inklusive Russlands Ausschluss aus dem Zahlungssystem SWIFT, ist noch nicht ausgepackt, könnte dies aber bald werden. Putins viel beachteter Rede vom Montag zufolge, ist davon auszugehen, dass er sich mit der Anerkennung von Donezk und Luhansk als eigenständige Volksrepubliken nicht zufrieden geben wird. Eine Annexion, wie 2014 die der Halbinsel Krim, könnte nur eine Frage der Zeit sein. Eine weitere militärische Eskalation ist jederzeit möglich. Insbesondere dann, sollte die Ukraine von ihrem Recht Gebrauch machen, ihre Landesgrenzen zu verteidigen.

An der Börse wird damit aus Unruhe erste Panik. In Russland purzeln die Kurse, auch der Dax verliert kräftig. Einige US-Banken warnen nun gezielt vor ausgewählten Aktien.

Die Citi nennt unter anderem Coca-Cola und Carlsberg. Sowohl der Brause-Gigant, als auch der Brauereikonzern, machen zwischen 13 und 15 Prozent ihres Umsatzes in Russland. Nach der Corona-Pandemie, von der sich die beiden Konzerne gerade dabei sind zu erholen, wäre das ein herber Rückschlag. Ebenfalls zu beobachten sind laut Citi die Aktien des französischen Konsumgüterherstellers Danone und die von Beiersdorf.

Mit Blick auf die Ukraine sehen die Experten des US-Analysehauses Jefferies den französischen Gaming-Konzern Ubisoft, sowie das schwedische Medizintechnikunternehmen Medicover, die vier und 8,5 Prozent ihres Umsatzes in dem osteuropäischen Land machen, als gefährdet an.

JPMorgan blickt besonders sorgenvoll auf europäischen Geldinstitute mit bedeutendem Geschäftsanteil in Russland. Darunter die italienische UniCredit, die französische Societe Generale und die ungarische OTP. All drei haben 2021 rund sieben Prozent ihres Umsatzes in Russland erzielt.

Goldman Sachs derweil warnt insgesamt vor Turbulenzen am deutschen Aktienmarkt. „Wir gehen davon aus, dass der DAX und der MDAX anfälliger sein werden als andere Länderindizes, vor allem aufgrund der Abhängigkeit ihrer Unternehmen von der Energieproduktion“, so die Analysten der Investmentbank.

OG

22.02.2022 | 10:04

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