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Kuka baut aus, Autobauer können hoffen

Besonders in der Autobranche sind Roboter weiter stark gefragt. Davon hat der Hersteller Kuka im vergangenen Jahr profitiert. Zudem verhalf ein Zukauf dem Unternehmen zu einem Umsatzsprung. Nachrichten wie diese deuten auf eine positive Entwicklung der gesamten deutschen Automobilindustrie hin. Die Kuka-Aktie hat die Verluste der vergangenen Wochen fast wieder aufgeholt und tendiert stabil nahe Höchstkursen.

Der Roboterbauer Kuka hat im vergangen Jahr dank eines größeren Zukaufs und dem anhaltenden Trend zur Automatisierung in der Industrie deutlich mehr eingenommen. Der Umsatz kletterte vor allem durch den Kauf des Schweizer Logistikspezialisten Swisslog binnen Jahresfrist um fast 42 Prozent auf annähernd drei Milliarden Euro, wie die Augsburger am Mittwoch mitteilten.Der Betriebsgewinn (Ebit) ohne Bilanzeffekte aus dem Kauf der Eidgenossen sei nach vorläufigen Zahlen um mehr als 50 Millionen Euro auf gut 194 Millionen Euro gestiegen. Nach wie vor profitiere Kuka stark von den Aufträgen der internationalen Autobauer.

Erst jüngst haben die Schwaben eine Order eines europäischen Nobelherstellers zur Modernisierung der Fertigung im zweistelligen Millionenbereich erhalten. Aber auch andere Industrien, wie etwa der US-Flugzeugbau, automatisierten ihre Produktion weiter und kauften dafür bei Kuka ein. Vorstandschef Till Reuter zog eine positive Bilanz: „Wir haben die Digitalisierung der Fertigungsprozesse vorangetrieben“, erklärte er. „Die intelligente Produktion wird auch 2016 ein Kernthema sein.“

Vorsichtiger Optimsmus in der Automobilindustrie

Mit mehr als einer Million Beschäftigten gilt der Maschinen- und Anlagenbau als größter industrieller Arbeitgeber in Deutschland. Doch die Zeit rasanter Zuwächse scheint für die mittelständisch geprägte Schlüsselindustrie erst einmal vorbei. Die Schwäche wichtiger Märkte wie China bremst die extrem exportorientierten Maschinen- und Anlagenhersteller erheblich, denn das Riesenreich ist ein gewaltiger Absatzmarkt für Maschinen „Made in Germany“. Auch die Ausfuhren nach Russland sinken deutlich.

Hoffnung machen der Branche jedoch die ermäßigen Produktionskosten durch den niedrigeren Ölpreis und den schwächeren Euro; auch die Aussichten auf das Handelsabkommen TTIP und den sich öffnenden iranischen Markt sind positiv. Kuka ist also ein Hoffnungszeichen für die Spezialmaschinenbau-Branche, und nicht nur für diese: geht es dem Maschinenbau gut, sind mit großer Wahrscheinlichkeit wenig später gute Zahlen aus der gesamten Automobilindustrie zu erwarten. Der deutsche Maschinenbau insgesamt sieht sich derzeit einem Mix aus Chancen und Problemen gegenüber, aber die Tendenz könnte positiv sein. sig / Handelsblatt

17.02.2016 | 11:57

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