Kristina Salamon, Chefin des Investment und Asset Managers Dr. Peters Group. (Foto: Dr. Peters Group)



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„An Sachwerten führt kein Weg vorbei“

Kristina Salamon, Chefin des Investment und Asset Managers Dr. Peters Group, über die richtige Diversifizierung im Portfolio.

WirtschaftsKurier: Frau Salamon, vor gut zwei Jahren haben wir Sie zum ersten Mal interviewt. Damals waren Sie gerade an die Spitze Ihres Familienunterneh- mens gerückt und hatten große Pläne. Welche dieser Pläne konnten sie in die Tat umsetzen und wie fühlt es sich mittlerwei- le an, in den Fußstapfen Ihres Vaters zu gehen?

Kristina Salamon: Dr. Peters ist einer der ältesten und renom- miertesten Anbieter von struktu- rierten Sachwertinvestments. Vor dieser Lebensleistung meines Vaters habe ich noch immer größten Respekt. Ich bin mit dem Anspruch in die Geschäftsführung eingetreten, unser 1975 gegrün- detes Unternehmen fit für die Zukunft zu machen, mehr Menschen für Sachwerte zu begeistern und Produkte zu konzipieren, die zu den veränderten Marktbedingungen passen und unsere Anleger bestmöglich dabei unterstützen, ihr Vermögen zu sichern und auszubauen. Auf allen drei Handlungsfeldern sind wir gut vorangekommen.

Machen Sie das bitte einmal konkret?


Wir haben neue, digital affine Kundengruppen erschlossen und unser Angebotsspektrum erweitert – beispielsweise um Spezialfonds und Wertpapiere. Intern haben wir die Organisations- strukturen neu ausgerichtet und unseren Kundenservice weiter verbessert – nicht zuletzt durch den Ausbau digitaler Services. Darüber hinaus haben wir im gesamten Unternehmen die IT-Infrastruktur neu aufgestellt und damit die Grundlage für datengetriebenes Arbeiten geschaffen.

Neben der strategischen Neu-ausrichtung mussten Sie in den vergangenen anderthalb Jahren ihr Unternehmen durch die Corona-Krise navigieren. Wie haben Sie das gemacht?

Mit einer klaren Priorisierung für die wesentlichen Themen, konsequentem und aktivem Handeln sowie einer starken Kommunikation. Zu allen Geschäftspartnern, vor allem aber auch ins eigene Team, um zu motivieren, die Richtung aufzuzeigen und damit auch Sicherheit zu geben. In der Corona-Krise kam zudem noch eine gehörige Portion Ausdauer dazu. Das galt nicht nur für mich, sondern insbesondere für unsere Asset Manager, deren unermüdlicher Einsatz wesentlich war für unser erfolgreiches Management in der Pandemie. Vom Kampfgeist und Durchhaltevermögen unseres Teams bin ich noch immer zutiefst beeindruckt.

Welche Erfahrungen in der Pandemie haben Sie noch so stark bewegt?

Wie wichtig gute Beziehungen sind. So war es nicht zuletzt der enge Schulterschluss mit unseren Geschäftspartnern, beispielsweise in der Hotellerie, der es schneller als erwartet möglich gemacht hat, einen tragfähigen Weg aus der Corona-Krise zu finden. Ebenso bewegt hat mich, wie gut und schnell es möglich ist, ein Unternehmen mit langer Tradition innerhalb weniger Tage auf ein reibungslos funktionierendes Mobile-Working-Konzept umzuschalten.

Viele Unternehmen hatten dabei erhebliche Schwierigkeiten. Warum hat das bei Ihnen so gut funktioniert?

Wir haben bereits weit vor Corona mit großer Entschlossenheit die digitale Transformation von Dr. Peters vorangetrieben. Uns war klar, dass die Digitalisierung auch in der Finanzbranche zu einer Überlebensfrage wird. Corona hat den Blick darauf noch einmal deutlich geschärft. Wir jedenfalls konnten unmittelbar zu Beginn der Pandemie von den zuvor getätigten Investitionen in
modernste IT-Infrastruktur und kollaborative Tools profitieren. Zugleich wurde eins aber sehr deutlich: Digitalisierung ist kein Ersatz für den persönlichen Austausch. Das sieht man in der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, aber vor allem in unserem Team – an unseren Führungskräften, die im Mobile Working mehr denn je als Impulsgeber und Lotsen gefragt sind.

Wie gehen Ihre Führungskräfte mit dieser Herausforderung um?

Wir haben im Unternehmen agile Führungskonzepte entwickelt und den Erfahrungsaustausch der Führungskräfte darüber, wie man in solch einer Krise managt, aktiv gefördert. Mittlerweile ist digitale Führung bei Dr. Peters zur Normalität geworden. Zeitgleich haben wir die interne Kommunikation ausgebaut. Bei uns finden nun digital Formate wie Stammtische, Brown-Bag- Sessions, Townhalls oder offene Sprechstunden mit Führungskräften statt, die sehr gut angenommen werden.

Gibt es eine Lehre, die Sie aus den vergangenen anderthalb Jahren ziehen?

Die erste Lehre lautet sicherlich, dass in einem guten Portfolio kein Weg an Sachwerten vorbeiführt. Insbesondere Immobilieninvestments, beispielsweise über einen Fonds, leisten einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung von Anlageportfolios. Die zweite Lehre kann nur lauten, dass es aber selbst bei Immobilieninvestments wichtig ist zu diversifizieren. Wir bei Dr. Peters verfolgen den Grundsatz der Diversifikation schon seit Jahrzehnten. Unter dem Eindruck von Corona haben wir unser Immobiliensegment wieder breiter aufgestellt und uns dabei darauf besonnen, dass wir uns neben Investments im Hotel- und Pflegebereich auch mit Fach- markt- und Nahversorgungszent-
ren gut auskennen. Daran knüpfen wir nun mit einem unserer neuen Produkte an.

Welche Vorhaben stehen für den Rest dieses Jahres und für das kommende Jahr auf Ihrer Agenda?

Zuvorderst die Platzierung unserer neuen Produkte. Da wäre zum einen unser risikogemischter
Portfoliofonds, mit dem sich Privatanleger an Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels sowie an Fachmarkt- und Nahversorgungszentren beteiligen können. Zum anderen ein Immobilien-fonds für internationale, institutionelle Investoren, die in die Stabilität des deutschen Immobilienmarkts investieren möchten. Als drittes wird es in Kürze eine Unternehmensanleihe für wertpapieraffine Privatanleger geben, mit der wir auf die Bedürfnisse nach kürzeren Laufzeiten sowie nach depotfähigen und handelbaren Investments eingehen. Last but not least haben wir jüngst unseren ersten Kreditfonds für semi- und professionelle Investoren aufgelegt. An weiteren Produktstrukturen wird bereits gearbeitet.


08.10.2021 | 15:41

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