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Deutsche Post AG auf neuen Wegen

Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT) erwartet in Kürze den Start einer Kooperation europäischer Hybrid-Mail-Betreiber unter Führung der Deutschen Post AG als Vorstufe gesamteuropäischer Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung des Dokumentenversands; Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen in der EU ebnen dazu den Weg.

Die Deutsche Post AG baue eine Kooperation europäischer Hybrid-Mail-Betreiber auf, wurde von einem Kooperationsmitglied, der österreichischen Firma postserver GmbH, bestätigt. Ziel der Kooperation von zunächst vier nationalen Postadministrationen, der Postgesellschaften Italiens, Frankreichs, Estlands und Deutschlands, ist es, elektronische Dokumentensendungen anzunehmen und diese in den Ländern der Kooperationsmitglieder möglichst nahe an der Zustelladresse auszudrucken und zuzustellen.

Die Kooperation unter dem Namen „ECHO“ (European Cooperation of Hybrid Operators) gehe jetzt an den Start, „um die Voraussetzungen für Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im EU-Binnenmarkt nach der eIDAS VO (EU 910/2014) spätestens im 3. Quartal 2016 zu schaffen“, meinte Alexander Leiningen-Westerburg, Vertriebsleiter der Firma postserver GmbH. Der DVPT und weitere Branchenkenner gehen davon aus, dass sich mit der Umsetzung der einschlägigen EU-Verordnung der gesamte Postmarkt grundlegend umstrukturieren wird. Es sind nun die gesetzlichen Grundlagen für Vertrauensdienste wie elektronische Signaturen, elektronischer Siegel, elektronischer Zeitstempel, elektronische Dokumente und Dienste für die Zustellung elektronischer Einschreiben in der gesamten EU geschaffen. Mit dem Inkrafttreten der ersten Durchführungsverordnungen in der EU zum 1. Juli 2016 ist der Startschuss zur Digitalisierung des Dokumentenversands in Deutschland terminiert.

In der gesamten EU bereiten sich Post- und Telekommunikationsanbieter mit neuen digitalen Transaktionsdienstleistungen darauf vor, nach der geltenden EU-Verordnung zertifizierte Vertrauensdienste anzubieten. In jenen Staaten, in denen die Briefsendungsmengen in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben sind, so auch in Deutschland, wurden durch die Verordnung die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, die nun eine Transformation von analog zu digital àla Dänemark, Norwegen oder Holland ermöglichen. Dänemark zum Beispiel hat zwischen 2000 und 2015 rund 75 Prozent des gesamten Briefaufkommens verloren. Stattdessen verfügen dort mehr als 90 Prozent der Gesamtbevölkerung heute über elektronische Postkästen. Staat und Wirtschaft kommunizieren ausschließlich elektronisch mit den Bürgern.

Der DVPT hat diese Entwicklungen frühzeitig zum Anlass genommen, seine Mitglieder über das „Internet der Dokumente“ im Zusammenhang mit der Gestaltung des digitalen EU-Binnenmarkts zu informieren. Auf dem kommenden Round Table der Großversender am 12. Mai in München wird der Kompetenzpartner des DVPT, Mag. Walter Trezek, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „New digital postal services“ des Europäischen Komitees für Normung, die Hintergründe und Zusammenhänge zu den anstehenden Entwicklungen im Einzelnen beleuchten.

27.04.2016 | 12:44

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