Torjäger der Frankfurter: Bas Dost (Quelle: picture alliance)



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Eintracht Frankfurt – Die Nummer drei im deutschen Fußball

Überraschende Bilanzzahlen im Bundesanzeiger veröffentlicht / Nur Bayern und Dortmund sind besser
 
Von Valentin Weimer

Eintracht Frankfurt hat vergangene Woche seine finalen Bilanzdaten für das Geschäftsjahr 2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht und dabei überraschende Zahlen bekannt gemacht. Mit einem Umsatz von 302,9 Millionen Euro ist der Eintracht im vergangenen Jahr eine Steigerung von mehr als 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gelungen. Damit ist Eintracht Frankfurt im Geschäftsjahr 2019 nicht nur ein Vereins-Rekord gelungen, die Eintracht ist zur Nummer drei im deutschen Fußball aufgestiegen. Lediglich Bayern München und Borussia Dortmund konnten höhere Umsätze erzielen.
 
Der Bilanzgewinn stieg von 358.000 Euro in 2018 auf 37,7 Millionen in 2019. Dies geht aus den nun im Bundesanzeiger veröffentlichten Zahlen hervor. Demnach hat sich die Bilanzsumme auf 199,96 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Eigenkapital-Quote verbesserte sich von 31,6 auf 34,1 Prozent.
 
Der finanzielle Aufschwung der Eintracht hat dabei zwei Gründe. Zum einen liegt er am Erfolg im internationalen Geschäft. Die Hessen haben 2019 das Europa-League Halbfinale erreicht und sich für die darauffolgende Saison erneut für die Internationalen Plätze qualifizieren können, was dem Verein zusätzliches Geld in die Kassen gespült hat. Zum anderen sorgten die Einnahmen aus dem Transfermarkt für die positiven Bilanzzahlen. Insbesondere der Verkauf von Luka Jovic (60 Millionen Euro zu Real Madrid) und Sebastian Haller (50 Millionen Euro an West Ham United) sorgen für den hohen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr.
 
Dabei ist dieses Ergebnis als Teil einer langfristigen positiven Entwicklung zu sehen. Seit dem letzten Bundesligaaufstieg konnte die Eintracht in nur sieben Jahren ihren Umsatz mehr als vervierfachen. Dennoch wird dieses Rekordergebnis in naher Zukunft wohl nicht mehr zu erreichen sein. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Verein sind in diesem Bilanzzahlen nicht abgebildet. Für Eintracht Frankfurt dürfte es finanziell aber besser gehen als vielen Konkurrenten. Im Geschäftsbericht heißt es nämlich wörtlich: „Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft verfügt auch aufgrund der positiven Ertragslage und der hohen Zahlungsmoral ihrer Kunden über eine ausreichende positive Liquidität. (…) Zur Absicherung allgemeiner und branchenspezifischer Risiken hält die Gesellschaft dennoch durch den Abschluss von Kreditlinien ausreichende Liquiditätsreserven vor.“

Inwiefern die Situation um die Corona-Pandemie dieses positive Bild trüben wird, zeigt sich erst im kommenden Geschäftsbericht. Das Geschäftsjahr 2019 wird für die Eintracht in jedem Fall als Rekordjahr in die Geschichte eingehen. Für die Veröffentlichung der Finanzzahlen gibt es in der Bundesliga bislang keine einheitlichen Regelungen, weshalb sich manche Zahlen der Vereine auf ein Geschäftsjahr und andere auf eine Saison beziehen. Andere Vereine wiederum vermeiden die Veröffentlichung von genauen Zahlen, weshalb auf Schätzungen zurückgegriffen werden muss.

27.10.2020 | 12:47

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