Erfolgreiche Auswege aus der Verlagskrise
Advertorial
Die Digitalisierung und veränderte Lesegewohnheiten setzen der Verlagsbranche seit einigen Jahren zu. So sinken bei der Mehrheit der Printmedien nicht nur Auflagen, sondern analog dazu auch die Werbeeinnahmen. Kurz: Die Verlagsbranche befindet sich in herausfordernden Zeiten und sucht nach Lösungen. Einige Unternehmen haben diese bereits gefunden und konsequent umgesetzt. Ein Überblick.
Landein, landaus ergibt sich für die Verlage in der Schweiz, in Deutschland und ganz Europa ein ähnliches Bild. Sie kämpfen seit einigen Jahren um Leserinnen und Leser, um Auflage und Werbeeinnahmen. Große Konkurrenten sind reine Online-Player sowie die Social-Media-Plattformen. Sie bekommen viel Reichweite und sorgen dafür, dass im Printbereit eine verstärkte Medienkonzentration und ein kontinuierlicher Rückgang an Zustellungen erfolgen. Als eindrucksvolles Negativbeispiel kann der deutsche Pressemarkt herangezogen werden. Mit 13,5 Millionen Tageszeitungen 2019 ist es der größte in Europa – aber die Zahl der verkauften Print-Zeitungen hat sich seit 1991 halbiert.
Auch im Bereich der Werbeerlöse verzeichnet die Printbranche deutliche Verluste und liegt hinter TV, Online und Out-of-Home. Im Online-Bereich sind es Google und Facebook, die den Markt dominieren und über 60 Prozent der Werbeeinnahmen generieren. Doch es gibt Lösungsansätze für die Krise der Verlagsbranche – und konkrete positive Beispiele:
Lösung 1: Strategische Akquisitionen
Gerade im Bereich der Fachverlage sind Konsolidierungen und Beteiligungen eine bewährte Methode, um wirtschaftliche Kräfte und personelle Ressourcen zu bündeln. Darüber hinaus investieren viel Verlage in weiterer Geschäftsfelder wie digitale Dienstleistungen oder E-Commerce. So lassen sich Verluste im Printgeschäft mit digitalen Zukunftsfeldern ausgleichen. Beispiele für derartige Akquisitionen sind die Beteiligung des Burda-Verlags am Karriereportal XING oder der Beteiligung der Ganske Verlagsgruppe über ihre Marke "Merian" am Bewertungsportal "trustyou.de".
Lösung 2: Die Auflösung des klassischen Verlagsbegriffs
Insbesondere Fachverlage können finanzielle davon profitieren, wenn sie sich nicht nur als Fachverlag definieren, sondern als Dienstleister, der passgenaue Lösungen und Informationen für eine spezifische Zielgruppe liefert. Das Stichwort lautet hier "Content as a service". Neben dem redaktionellen Angebot können z.B. Seminare oder Weiterbildungsprogramme angeboten werden. Ein Beispiel für eine solche Ausweitung des Verlagsgeschehens ist die Haufe-Gruppe aus Freiburg. Unter ihrem Dach befindet sich nicht nur ein Verlag für Fachveröffentlichungen, sondern auch ein Anbieter für Weiterbildungen in Unternehmen.
Lösung 3: Kooperationen und Zusammenführung von Stärken
Wenn größere Konzerne und Unternehmensgruppen mittelgroße Verlage und Medien-Boutiquen erwerben, bedeutet das nicht, dass "die Großen die Kleinen schlucken". Vielmehr können beide Partner von den Stärken des anderen in einer zunehmend kompetitiveren Verlagsbranche profitieren. So kann der Mutterkonzern zusätzliche Reichweite und ein großes Netzwerk bieten, während der kleinere Medienpartner die redaktionelle Expertise und ein seriöses Verbreitungsmedium bereitstellt.
Jüngstes Beispiel ist die Übernahme der Schweizer Rundschau Medien AG durch die Prestige Media Group SA im ersten Quartal 2020. Trotz Übernahme des global agierenden Medienkonzerns aus Paris behält das Schweizer Verlagshaus nicht nur seinen Standort in Muttenz, sondern auch das gesamte, erfahrene Führungsteam. Für den Verlag ergeben sich durch die Übernahme aber völlig neue Möglichkeiten, sich digital mit neuen Projekten aufzustellen. So konnten beide Partner auf zukunftsfähige Weise und proaktiv Lösungen für die Herausforderungen der Verlagsbranche finden. Die Rundschau Medien AG hat die Chance, innerhalb eines neuen Konzerns weiter zu wachsen. Für die Prestige Media SA ist die Akquise der Schweizer Spezialisten für Luxus- und Wirtschaftsmagazine eine wertvolle Bereicherung des eigenen Portfolios.
Lösung 4: Stärke in der Nische
Auch wenn die meisten Zahlen in der Printbranche nach unten zeigen, scheint es einen gegensätzlichen Trend zu geben. So ist z.B. die Anzahl der erhältlichen Titel in Deutschland von rund 600 in den 1990er-Jahren auf über 1.600 im Jahr 2018 gestiegen.
Fachverlage oder hochwertige Luxusmagazine können sich in ihrer Nische behaupten und auch Marktanteile ausbauen. Fachverlage haben 2018 als einzige ihre Umsätze in der Verlagsbranche steigern können, vor allem durch den Ausbau digitaler Kanäle.
Lösung 5: Von günstigeren Preisen und höherer Qualität bei Druckerzeugnissen profitieren
Die Druckindustrie ist vergleichbar mit der Musikindustrie oder dem Verlagswesen durch die Digitalisierung in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Doch gerade diese Zwangslage hat zu neuen Chancen im Druckgewerbe geführt. So sanken die Preise für Druckerzeugnisse durch den zunehmenden Wettbewerb deutlich. Gleichzeitig stieg die Druckqualität. Für Hochglanzmagazine in der Nische sind die besten Bedingungen. Sie können in höchster Qualität drucken und ihren Lesern ein haptisch wie optisch ansprechendes Produkt anbieten und sich gleichzeitig von ihrem Wettbewerb abheben. Die Digitalisierung hat in diesem Fall Print nicht abgelöst, sondern verändert. Die Zahlen belegen es. So werden rund 55 Prozent der deutschlandweiten Nettowerbeeinnahmen immer noch mit Printprodukten generiert.
Fazit: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Verlage, auf die anhaltende Printkrise zu reagieren. Von strategischen Akquisitionen außerhalb der Medienbranche, über die Ausrichtung auf neue Geschäftsmodelle oder die Spezialisierung in einer Nische bis hin zu Kooperationen, bei denen die Stärken beider Partner zusammengeführt werden.
Advertorial – was ist das?
02.06.2020 | 14:34