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Fachkräfte von morgen

Ausbildungs-Ass: 2013 wurden zum 17. Mal die besten Ausbilder ausgezeichnet. Das duale System ist angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels für die Zukunft einer der wichtigsten Pfeiler der Beschäftigung.

Die Wirtschafskrise hat es deutlich gemacht: Das duale Ausbildungssystem ist ein wesentlicher Pfeiler der deutschen Wirtschaft und einer der Gründe, warum die Bundesrepublik im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gut dasteht. Das ist dem hohen Engagement vieler Ausbilder zu verdanken, die sich für ihre Lehrlinge einsetzen. Das zeigte wieder einmal der Wettbewerb um das Ausbildungs-Ass, der in diesem Jahr zum 17. Mal stattfand.

Dabei zeichnet die junge deutsche Wirtschaft, der freie Zusammenschluss der Wirtschafts­junioren Deutschland (WJD) und der Junioren des Handwerks, die besten Ausbildungskonzepte in kleinen, mittleren und großen Firmen aus. Der Preis wird in Kooperation mit der Inter Versicherungsgruppe, die dafür 15 000 Euro zur Verfügung stellt, sowie dem WirtschaftsKurier vergeben.

Schirmherr des Wettbewerbs ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. „Die duale Ausbildung in Deutschland steht weltweit für Qualifikation und Qualität“, sagte Philipp Rösler bei der Preisverleihung, die am 25. November 2013 in Berlin stattfand. „Beides brauchen wir für unsere Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen finden aber keine oder nicht ausreichend qualifizierte Bewerber für ihre Ausbildungsplätze. Der Preis Ausbildungs-Ass verdeutlicht den Stellenwert der dualen Ausbildung.“

Welche Bedeutung diesem Thema zukommt, erläuterte Dirk Binding, Bundesgeschäftsführer der WJD, an nordafrikanischen Jungunternehmern, mit denen er kürzlich gesprochen hat. „Sie sind dabei, in ihren Ländern ihre Firmen aufzubauen, und trotz der immensen Jugendarbeitslosigkeit gelingt es ihnen nicht, geeignete Mitarbeiter zu finden“, sagte Binding. Dass die duale Ausbildung nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft sehr wichtig sein wird, machte die Podiumsdiskussion bei der Preisverleihung deutlich. Die Gesprächsrunde unter dem Motto „Arbeitswelt 2020 – welche Fachkräfte braucht die Wirtschaft von morgen?“ war sich einig, dass die duale Berufsausbildung und das duale Studium eine der Grundfesten auch zukünftiger Arbeitnehmergenerationen ist.

Allerdings ändern sich die Herausforderungen. Der Fachkräftemangel wird sich vermutlich weiter verschärfen – eine Tatsache, auf die sich die Unternehmen noch stärker einstellen müssen. Dazu gehört die Nutzung des Know-hows von älteren Mitarbeitern, eine stärkere Beteiligung der Frauen am Berufsleben sowie die Heranführung von Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf an den Ausbildungsmarkt. Auch um die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften muss verstärkt geworben werden. Peter Thomas, Vorstandsvorsitzender der Inter Versicherungsgruppe, erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass ausländische Jugendliche, die für eine Ausbildung nach Deutschland kommen, intensiv bei der Integration unterstützt werden müssen. Auch die Politik der „Willkommenskultur“, die die Bundesregierung vor einigen Jahren beispielsweise mit „Make it in Germany“ gestartet hat, müsse weiter ausgebaut werden, meinte Ulrich Schönleiter, Ministerialdirigent im Bundeswirtschaftsministerium.

Für das Handwerk bedeutet der zunehmende Fachkräftmangel, „dass es viel Werbung für seine interessanten Berufsbilder machen müsse, um sich im Wettbewerb mit Großunternehmen zu profilieren“, sagte Frank Berting, Bundesgeschäftsführer der Junioren des Handwerks. Ähnliches gelte auch für kleinere Unternehmen mit teilweise renommierten Hightech-Produkten, die aber nicht über ähnlich starke Marken verfügen wie beispielsweise namhafte Autohersteller, ergänzte Sándor Mohácsi, Bundesvorsitzender der WJD.

Die Preisträger:

Kategorie Handwerk

1. Platz: HBS Elektrobau GmbH, Oettersdorf
2. Platz: Ing-Tec Magdeburg GmbH, Magdeburg
3. Platz: Schreinerei Rönnefarth GmbH & Co. KG, Dernau
Sonderpreis: Malerwerkstätte Matthias Krichling, Schmalkalden

Kategorie Industrie, Handel, Dienstleistung

1. Platz: Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen
2. Platz: Deutsche Annington Immobilien Gruppe, Bochum
3. Platz: HW Brauerei-Service GmbH, Bergtheim

Kategorie Ausbildungsinitiativen

1. Platz: Stiftung Fachkräfte für Brandenburg c/o IHK Potsdam, Potsdam
2. Platz: Café Vielfalt, Stiftung Eben-Ezer, Lemgo
3. Platz: Wirtschaftsjunioren Memmingen-Unterallgäu, Memmingen


Weitere Informationen finden Sie unter: www.ausbildungsass.de/ASS_Die_Idee.WJD

20.01.2014 | 09:03

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