Gute Laune: Stefan Walter (li.) und Florian Kiener leiten Happybrush. Das Unternehmen wächst kräftig mit nachhaltigen Produkten.



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Happybrush putzt sich an die Spitze

Unternehmen in Bayern handeln einer Studie zufolge nachhaltiger als Firmen im Bundesdurchschnitt. Ein besonderes Beispiel ist Happybrush. Die Münchener haben Nachhaltigkeit bereits zum Geschäftsmodell gemacht. Das stark wachsende HealthTech-Unternehmen gilt der Commerzbank als Vorbild. Die Bank untersuchte neben der Nachhaltigkeit in Deutschland auch gesondert Bayern.

Wie bei der Gesamtstudie gab es auch bei der Bayern-Studie zwei Befragungs-Zeiträume: vor und zu Beginn der Corona-Pandemie sowie kurz vor der zweiten Welle. „Das Thema Nachhaltigkeit
trat vorübergehend gegenüber den operationalen Themen der Krisenbewältigung in den Hintergrund“, sagt Bernhard Geyer, Niederlassungsleiter Firmenkunden München der Commerzbank. Dennoch: Für 80 Prozent ist Nachhaltigkeit entscheidend für die eigene Zukunftsfähigkeit. Mehr als 40 Prozent der bayerischen Unternehmen (gegenüber rund einem Drittel bei der Gesamtstudie) verfolgen bereits eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie, 20 Prozent planen eine. Die bayerische Stichprobe umfasste 358 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mindestens zwei Millionen Euro bei der Erstbefragung und 126 Unternehmen bei der Zweitbefragung.

Happybrush wurde im März 2016 von Stefan Walter und Florian Kiener gegründet, inzwischen zählt die Firma etwa 25 Mitarbeiter und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Das Portfolio reicht von elektrischen Zahnbürsten und Zahnpasten über Mundspülungen und Interdentalprodukten bis hin zu Accessoires – allesamt nachhaltig produziert. Die elektrische Zahnbürste besteht zu 40 Prozent aus recycelten PET-Flaschen, die Zahncreme verzichtet komplett auf Mikroplastik und die Interdentalbürsten haben einen Griff aus dem nachwachsenden Rohstoff Bambus.

Bei den Verpackungen setzt Happybrush auf Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern statt Plastik. Damit stemmt sich das Unternehmen gegen den noch immer dominierenden Plastik-Wahnsinn im Drogerie-Segment. „Wir leisten für alle Produkte von der Entstehung bis zum Verkauf einen CO₂-Ausgleich“, erklärt Happybrush-Geschäftsführer Stefan Walter. Neben der ökologischen Nachhaltigkeit ist auch die soziale ein elementarer Baustein. Unter anderem erhielt die Firma für ihre Mitarbeiterkultur das Zertifikat „Great Place to Work”.

„Technologie trifft Nachhaltigkeit“ lautet das Credo, wie Walter erklärt. Dass Happybrush seit Stunde eins nachhaltig agiert, zahlt sich aus: Das Unternehmen wurde nun im Financial-Times-Ranking in der Kategorie „Health“ auf Platz eins der „Fastest Growing Companies Europe 2021“ gelistet. Über fünf Millionen Produkte wurden seit der Gründung verkauft. „Letztlich trifft der Verbraucher die Entscheidung in puncto Nachhaltigkeit“, sagt Walter.

Vera König

06.07.2021 | 12:08

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