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Neues Projekt Designetz treibt urbane Energiewende voran

Die urbane Energiewende vorantreiben möchte Designetz. 46 Projektpartner rund um das Unternehmen innogy haben sich zusammengeschlossen, um konkrete Maßnahmen zu beschließen.

Mit Designetz haben sich 46 Projektpartner rund um den Konsortialführer innogy ein großes Ziel gesetzt: Bis Ende 2020 wollen sie eine Blaupause für das Energiesystem der Zukunft erarbeiten. Aus 30 Einzelprojekten wie smarten Verteilnetzen, Energiespeichern oder digitalen Steuerungen soll ein innovatives Gesamtkonzept gebildet werden. Unterstützt wird das Projekt dabei von einem politischen Beirat mit Vertretern der Landesregierungen aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

In der zweiten Sitzung des Beirats in Düsseldorf stand die urbane Energiewende im Mittelpunkt. Die Mitglieder des Beirats haben ein Impulspapier unter dem Titel „Die Urbane Energiewende – Herausforderungen, Chancen, Möglichkeiten“ beschlossen.

Die expandierende Elektromobilität, eine zunehmende generelle Elektrifizierung sowie die intelligente Steuerung des sich verändernden Verbrauchsverhaltens stellen Herausforderungen für den urban und industriell geprägten Raum dar. Diese können nach Ansicht des Beirats ausschließlich durch die Integration der Sektoren Strom, Gas, Wärme, Kälte und Mobilität bewältigt werden. Darüber hinaus sind die Bereitstellung und Nutzung von Flexibilitäten sowie eine verbesserte Beobachtbarkeit und Steuerbarkeit der Stromnetze unabdingbar. Das nun beschlossene Impulspapier stellt zudem vor allem die besonderen Herausforderungen in den Städten und die unabdingbare Beteiligung der Bürger in den Fokus.

„In urbanen Regionen muss die Energiewende oft auf engstem Raum ermöglicht werden. Energielösungen in Quartieren sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil bei der Realisierung der Klimaziele in urbanen Regionen geworden. Die Quartiere nutzen lokale regenerative Energiequellen, erschließen Effizienzpotenziale und schöpfen Flexibilisierungsoptionen in besonderem Maße aus. Der Bürger kann hierdurch die Energiewende aktiv mitgestalten. In Designetz entwickeln wir die technischen Voraussetzungen, um diese Konzepte in die Praxis umsetzen zu können“, betonte Hildegard Müller, Vorstand für Netz & Infrastruktur der innogy SE und Vorsitzende des Politischen Beirats.

Der politische Beirat von Designetz hat daher folgende Forderungen aufgesetzt:
Die urbane Energiewende gelingt nur, wenn wir
1) Die Partizipationsbereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern an der Energiewende durch die Entwicklung marktwirtschaftlicher Anreize zur Förderung von Quartierslösungen und Energiegemeinschaften erhöhen
2) Die Bedingungen für die Eigenstromnutzung von Erneuerbare Energien-Anlagen wie Photovoltaik-Anlagen auf privaten Wohnhäusern und Gewerbebetrieben sowie im industriellen Bereich weiterhin ausgestalten, ohne dabei die anderen Verbraucher zu benachteiligen
3) Innovationsfaktoren schaffen, die den Einsatz intelligenter Techniken im Stromnetz anreizen
4) Das Energiesystem durch die Sektorenintegration von Strom, Gas und Wärme unter entsprechenden regulatorischen Bedingungen lokal optimieren

Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfahlen: „Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten, wollen wir die Erneuerbaren in den Städten stärker nutzen und ausbauen. Außerdem brauchen wir ein integriertes und intelligentes Zusammenspiel der Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Mobilität. Die Digitalisierung bietet hier zahlreiche Chancen, solche urbanen Energielösungen umzusetzen und die emissionsarme und lebenswerte Stadt der Zukunft zu entwickeln.“

Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz erklärte: „Nicht nur die enormen Klimaschäden in unseren Wäldern, sondern auch die Extremwetterereignisse mit langen Trockenperioden zeigen: Eine gelungene Umsetzung der Energiewende und konsequenter Klimaschutz sind die Top-Herausforderung unserer Zeit. Das Projekt Designetz spielt hier eine große Rolle, denn wir müssen dringend innovative und intelligente Lösungen für eine dezentrale Energieversorgung etablieren. Dafür brauchen wir neue rechtliche Vorgaben: Die Eigenstromnutzung und Speicher müssen von der EEG-Umlage und von Hemmnissen befreit werden. Verteilnetzbetreiber müssen gestärkt werden, indem sie auf lokaler und regionaler Ebene mehr Verantwortung für den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch übernehmen dürfen. Der Vorteil: So wird die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien für uns alle effizienter und kostengünstiger.“

Jürgen Barke, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes: „Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur gelingen kann, wenn wir alle einen Beitrag dazu leisten. Deshalb ist es wichtig, dass wir in Designetz die Aufgaben identifizieren, die es zum erfolgreichen Vorantreiben der Energiewende zu lösen gilt. Dabei behalten wir die individuellen regionalen Voraussetzungen und Bedürfnisse im Blick.“

Die Energiewende stellt urbane Regionen vor besondere Herausforderungen. Dies schließt industrielle Zentren mit ein. Hildegard Müller: „Aus der Neugestaltung der städtischen Energieversorgung ergeben sich trotz aller dafür notwendigen Anstrengungen große Chancen. Die Weiterentwicklung der politischen und regulatorischen Rahmens ist notwendig, um diese Chancen zu realisieren und damit die urbane Energiewende zu ermöglichen.“

11.09.2019 | 11:08

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