Oberbank mit bestem Ergebnis der Geschichte über Vor- Krisenniveau
Die börsenotierte Oberbank AG mit Sitz in Linz schloss das Jahr 2021 dem besten Ergebnis ihrer Geschichte ab und übertraf das Vor-Corona-Ergebnis aus dem Jahr 2019. Die Gründe für die erfreulichen Steigerungen in allen Bereichen waren ein starkes operatives Firmenkundengeschäft, ein hervorragendes Private Banking-Business sowie ein Equity-Beteiligungsergebnis auf gewohnt gutem Niveau.
Das Zinsergebnis konnte um 2,7 Prozent auf 346,1 Mio. EUR angehoben werden, das Provisionsergebnis stieg um 12,5 Prozent auf 192,0 Mio. EUR und das Equity-Ergebnis lag bei 100,1 Mio. EUR. Die Risikovorsorgen konnten gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg um 68,3 Prozent auf 281,9 Mio. EUR, der Jahresüberschuss nach Steuern lag mit 234,6 Mio. EUR um 90,0 Prozent höher als im Jahr 2020.
„Das Jahr 2021 war durch ein starkes operatives Geschäft geprägt.“ resümiert Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, und führt weiter aus: „Wir konnten unser Eigenkapital stärken und unsere Kernkapitalquote auf 18,6 Prozent anheben. Damit sind wir für die Zukunft gut gerüstet und können unseren Wachstumskurs aus eigener Kraft fortsetzen.“
Operative Highlights
Das operative Geschäft der Oberbank war im Jahr 2021 von Wachstum geprägt. Das Volumen der Kredite stieg um 6,7% (1.2 Mrd. EUR) auf 18,4 Mrd. EUR. Diese Entwicklung spiegelt den lebhaften Aufschwung vor allem der mittelständischen Unternehmen im Jahr 2021 wider.
Der stärkste Zuwachs im Kommerzkreditgeschäft kommt aus den Expansionsmärkten Deutschland (+18,2%) sowie Tschechien, Slowakei und Ungarn (+11,9%). Über die Erfolge in diesen Märkten wird die Basis für Erträge und qualitatives Wachstum verbreitert. Dies wirkt sich nicht nur auf das Kreditvolumen aus, sondern auch auf die Dienstleistungserträge. Als Folge der hohen Liquidität der Firmenkunden und der gesteigerten Sparneigung der Privaten wuchsen die Primärmittel um 13,0% auf 17,4 Mrd. EUR an. Dies führte zur Ausweitung der Bilanzsumme um 12,7% auf 27,5 Mrd. EUR.
Das deutliche Wachstum der Konjunktur und die dynamische Entwicklung der Börsen führten zu einer lebhaften Nachfrage nach den Dienstleistungen der Oberbank. Das Provisionsergebnis der Oberbank konnte im Jahr 2021 um 12,5% auf 192,0 Mio. EUR gesteigert werden. Es beträgt 55% des Zinsergebnisses und wurde somit in den vergangenen Jahren zu einer zweiten bedeutenden Ertragsquelle.
Es zeigt sich, dass kompetente Beratung sich auch im Ertrag niederschlägt. Das ertrags- und wachstumsorientierte Universalbank-Konzept der Oberbank – Full Service aus einer Hand – trägt nachhaltig Früchte. Die erhöhte Wertpapieraktivität unserer KundInnen und die Kursanstiege führten zu Rekordwerten bei den Volumina auf Kundendepots.
Hohe Beteiligungserträge, niedrige Risikovorsorgen, Kosten unter Kontrolle
Das At-Equity-Ergebnis der Oberbank betrug im Jahr 2021 100,1 Mio. EUR. Zur guten Entwicklung trugen sowohl die voestalpine AG als auch die Schwesterbanken bei. Die Ergebnisbeiträge lagen im Jahr 2021 wieder auf dem langjährig gewohnten guten Niveau. Nicht zuletzt aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung und auch der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen konnte die Bildung von Risikovorsorgen reduziert werden. Im Jahr 2021 wurden sie mit 35,7 Mio. EUR um 14,6% geringer dotiert als im Jahr 2020. Die NPL- Quote liegt bei 1,96%, ein im internationalen Vergleich sehr guter Wert. Der Verwaltungsaufwand stieg im Jahr 2021 um 6,3% auf 313,6 Mio. EUR. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich geringfügig um 16 oder 0,7% auf 2.152. Der Anstieg des Verwaltungsaufwands ist vornehmlich durch die Dotierung der Mitarbeiter-Beteiligungsstiftung verursacht. Die Cost/Income-Ratio liegt für das Jahr 2021 bei 49,68%.
Jahresüberschuss auf historischem Höchst
Der Jahresüberschuss vor Steuern lag mit 281,9 Mio. EUR um 68,3% über dem Wert des Vorjahres und damit auch über Vor-Corona-Niveau. Der Jahresüberschuss nach Steuern stieg sogar um 90,0% auf 234,6 Mio. EUR. Das bedeutet, dass das Jahr 2021 das bislang beste Jahr in der Geschichte der Oberbank war.
Gewinn je Aktie nahezu verdoppelt, Dividendenerhöhung vorgeschlagen
Der Gewinn je Aktie konnte nahezu verdoppelt werden: Er betrug 2020 3,52 Euro je Aktie und stieg im Jahr 2021 auf 6,66 Euro je Aktie. Dementsprechend wird der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 0,75 Euro je Aktie auf 1 Euro je Aktie für das Jahr 2021 vorgeschlagen werden.
Kernkapitalquote 18,7% – Eigenkapital um 9,2% erhöht
Die Eigenmittel der Bank wurden im Jahr 2021 – wie in den Vorjahren – weiter gefestigt. Das IFRS-Eigenkapital konnte um 9,2% auf 3.317,9 Mio. EUR gesteigert werden. Das ergibt eine Kernkapitalquote von 18,66% (nach 18,17% für 2020) und eine Gesamtkapitalquote von 20,71%.
Damit zählt die Oberbank zu den am besten kapitalisierten Banken Österreichs und nimmt im Vergleich mit den von der EZB direkt beaufsichtigten Banken einen Spitzenplatz ein.
Nachhaltigkeit
Die Oberbank hat sich im Rahmen des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements ehrgeizige Ziele gesetzt. Die größte Herausforderung dabei ist die De-Carbonisierung des Kreditportfolios.
2021 wurde das Nachhaltigkeitsmanagement der Oberbank mit einem Prime Rating ausgezeichnet, die Oberbank befindet sich damit unter den obersten 10 Prozent der europäischen Banken. Der Nachhaltigkeitsbericht 2021 wurde einem freiwilligen externen Testat unterzogen.
Die Milestones für 2022:
- Ausbildung unserer Firmenkundenberater, um die Gesprächsfähigkeit zu diesem
Thema zu gewährleisten
- Einholung relevanter Informationen von unseren Kunden in den Nachhaltigen
Jahresgesprächen
- Überprüfung von Kommerz-Finanzierungen auf ihre ökologische Nachhaltigkeit im
Sinne der EU-Taxonomie
Ausblick
Eine Vorschau oder Prognose auf das Gesamtjahr ist derzeit nicht möglich. Es gibt
unterschiedliche Szenarien, wie Ukraine-Krise, Preissteigerungen, Inflation, Geldpolitik und
Zinsentwicklung sowie veränderte Lieferketten die die Konjunktur weltweit beeinflussen.
Im 1. Quartal 2022 stieg die Nachfrage nach Finanzierungen und ein Zuwachs bei Einlagen
wird seit Ende Februar verzeichnet. Die Risikosituation ist noch unverändert, wird aber
aufmerksam beobachtet. Die Oberbank hat keine Kredite an Banken oder Unternehmen
in Russland oder der Ukraine vergeben.
Ungeachtet der Krise wird der Expansionskurs in Deutschland konsequent fortgesetzt. Im Jahr
2022 wurden in Köln, in Düsseldorf und in Cottbus Geschäftsstandorte eröffnet. Weitere
Geschäftsstelle in Kassel und in Magdeburg sind in Planung und werden voraussichtlich noch
heuer den Betrieb aufnehmen.
05.04.2022 | 16:03