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Oberbank: Rekordergebnis erneut übertroffen

Trotz eingetrübter Wachstumsperspektiven konnte die Oberbank das Rekordergebnis des Vorjahres erneut übertreffen. Grund dafür ist in erster Linie das Kreditwachstum in allen Kategorien. Wie geht es weiter?

Der Überschuss vor und nach Steuern wurde gesteigert, ebenso die Kredite wie auch die Primäreinlagen. Das Kernkapital wurde erneut gefestigt, mit einer Quote von 17,36% liegt die Oberbank im Spitzenfeld vergleichbarer europäischen Banken. Die Ertragssteigerungen übertrafen die Entwicklung der Kosten, sodass die Cost-Income-Ratio neuerlich gesenkt werden konnte. Sie beträgt zum Halbjahr 50,08%.

"Wir haben uns in unserer Geschäftsgebarung nicht von Unruhe in unserem Aktionariat irritieren lassen", kommentiert der Generaldirektor der Oberbank AG, Dr. Franz Gasselsberger, die Entwicklung der Key Financials: "Wir haben Kundenkredite und Primäreinlagen ausgeweitet und unsere Expansion, vornehmlich durch die Eröffnung von Filialen in Deutschland, fortgesetzt. Wir sind darauf fokussiert, auch in Zukunft diesen Weg des nachhaltigen, profitablen Wachstums fortzusetzen."

Der Grund für den anhaltenden Erfolg der Oberbank ist in erster Linie das Kreditwachstum in allen Kategorien: Seit Mitte 2018 wurden 5,1 Mrd. EUR an neuen Krediten vergeben, das Kreditvolumen stieg im Jahresabstand um 5,2% auf 16,4 Mrd. EUR. Dieses Wachstum ist möglich, weil die Oberbank nicht durch Liquiditäts- oder Kapitalengpässe eingeschränkt wird.

Die Kommerzkredite stiegen um 4,7%, das Volumen stieg von 12,4 Mrd. EUR auf 13,0 Mrd. EUR an. Die einzelnen Abnehmerbranchen entwickelten sich dabei unterschiedlich: So ging die Kreditnachfrage des Automotivebereiches zurück, steigende Nachfrage wurde aus der Konsumgüterindustrie, dem Tourismus und dem Immobilienbereich beobachtet.

Die Privatkredite stiegen seit Mitte 2018 um 7,4% auf 3,4 Mrd. EUR. Rund 80% des Volumens entfielen auf Wohnbaufinanzierungen, der Rest auf Konsumkredite.

Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen
Das Zinsergebnis stieg dank des Kreditwachstums trotz der niedrigen Zinsen um 3,5% auf 171,1 Mio.EUR. Das Equity-Beteiligungsergebnis brach um 45,9% auf 23,4 Mio. EUR ein. Der Rückgang des Ergebnisbeitrages der voestalpine konnte auch von den stark gestiegenen Beiträgen der Schwesternbanken nicht kompensiert werden. Bei den Risikovorsorgen konnte nahezu 1 Mio. EUR aufgelöst und dem Ergebnis zugeführt werden, das Dienstleistungsergebnis stieg moderat um 1,3% auf 80,2 Mio. EUR und ist damit die zweitwichtigste Säule des Betriebsergebnisses. Der Verwaltungsaufwand konnte um 1,5% auf 142,4 Mio. EUR gesenkt werden. Insgesamt hat somit die positive Entwicklung des operativen Geschäfts die negative Entwicklung des Beteiligungsertrags mehr als kompensiert. Das Betriebsergebnis stieg im Jahresabstand um 1,8% auf 141,9 Mio. EUR, der Überschuss vor Steuern um 6,5% auf 142,8 Mio. EUR und der Überschuss nach Steuern um 3,9% auf 118,4 Mio. EUR.

Die Cost-Income-Ratio betrug zum Halbjahr 2019 50,1%, die Kernkapitalquote 17,36%. Diese beiden Kennzahlen sind für die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank von großer Aussagekraft.

Ausblick
Für das zweite Halbjahr rechnen die Führungskräfte der Oberbank mit einer Reduktion der Wachstumserwartung auf breiter Front. Die Notenbanken haben bzw. werden die Zinspolitik weiter verschärfen. Dies wird über Negativzinsen die Banken und deren Bilanzen enorm belasten, während nicht zu erwarten ist, dass Zinssenkungen die Wirtschaft bzw. insbesondere die produzierenden Unternehmen spürbar beleben werden.

Für die Oberbank erwartet das Management die Fortsetzung des Kreditwachstums und ein stabiles Dienstleistungsergebnis. Das Beteiligungsergebnis wird deutlich schwächer erwartet, das Kreditrisiko sollte auf dem außergewöhnlich niedrigen Niveau verharren. Das sehr gute Ergebnis des 1. Halbjahres kann nicht auf das Gesamtjahr 2019 hochgerechnet werden. Ein Jahresüberschuss in annähernd gleicher Höhe wie 2018 wäre ein schöner Erfolg.

30.08.2019 | 09:30

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