Stabiles operatives Geschäft während der Corona-Krise
Die Oberbank übertraf im guten 2. Quartal das bewertungsbedingt negative Ergebnis des 1. Quartals und erzielte einen moderaten Halbjahres-Gewinn in Höhe von 17,4 Mio. EUR.
Die Oberbank hielt im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode ihre guten operativen Ergebnisse bzw. baute sie sogar aus. Das Zinsergebnis lag mit 169,8 Mio. EUR nur knapp unter dem sehr guten Halbjahr 2019, als es 171,1 Mio. EUR betrug. Das Equity-Beteiligungs-Ergebnis, das im 1. Quartal 2020 mit 81,7 Mio. EUR negativ war, konnte im 2. Quartal um 36,7 Mio EUR verbessert werden. Die Dienstleistungen der Oberbank wurden in den ersten sechs Monaten 2020 stärker in Anspruch genommen als im Vorjahr – das Provisionsergebnis stieg um 8,1 Prozent auf 86,7 Mio. EUR. Insbesondere das Wertpapiergeschäft trug zu diesem Anstieg bei.
„Das stabile operative Ergebnis ist eine starke Basis für die uneingeschränkte Versorgung der Unternehmen und der Privatkunden mit den benötigten Finanzierungen – auch in schwierigen Zeiten“ kommentiert Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, die Halbjahresbilanz und führt aus: „Die niedrige NPL-Quote und das hohe Eigenkapital zeigen die Risiko-Tragfähigkeit der Oberbank.“
Das Kreditrisiko blieb auch im 1. Halbjahr niedrig, die Risikovorsorgen waren mit lediglich 9,5 Mio. EUR zu dotieren. Die NPL-Quote (der Anteil der notleidenden Kredite) stieg von 1,96 Prozent auf 2,05 Prozent, ein im historischen Vergleich beruhigend niedriger Wert. Der Verwaltungsaufwand stieg moderat um 3,6 Prozent auf 147,5 Mio. EUR, in erster Linie ist dies auf kollektivvertragliche Gehaltserhöhungen zurückzuführen.
Somit konnte das Eigenkapital um 1,7 Prozent gestärkt werden, es beträgt zum 30. Juni 2020 2,9 Mrd. EUR. Die Kapitalausstattung bleibt trotz der Ergebnisverschlechterung im 1. Quartal 2020 mit 16,4 Prozent Kernkapitalquote und 18,6 Gesamtkapitalquote sowohl im österreichischen als auch im europäischen Vergleich erstklassig.
Corona
Mitte März wurde die gesamte Oberbank sehr rasch in den Krisenmodus umgestellt.
Zuerst wurden Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter ergriffen, gleichzeitig die internen Systeme geschützt und alle verfügbaren Kräfte an die Kundenfront geworfen, um die Kunden in dieser schwierigen Situation zu beraten.
Alle Kredite wurden auf Kundenwunsch formlos gestundet, um Zeit zu gewinnen, um mit den Kunden den tatsächlichen Liquiditäts- und Finanzierungsbedarf festzustellen. Die Nachfrage nach Beratung war enorm: Bis Mitte Juli wurden rund 25.000 Kundengespäche geführt und Moratorien für rund 15.000 Finanzierungen und Überbrückungsfinanzierungen im Volumen von rund 450 Mio. EUR umgesetzt.
Ausblick
Belastbare Prognosen für die weitere Entwicklung der Konjunktur und der Bank für das Gesamtjahr sind derzeit nicht möglich, aber es gibt gute Gründe für Zuversicht. Das hervorragende Jahresergebnis von 2019 wird 2020 nicht wiederholt werden können. Die Filialexpansion vor allem in Deutschland wird fortgesetzt.
27.08.2020 | 10:47