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WI-Bank baut Neugeschäft aus

Bilanzsumme der WI-Bank hat sich auf 17,6 Milliarden Euro erhöht / Wohnraum- und Wirtschaftsförderung legten am stärksten zu / Hessenkasse: Anstieg der Geschäftszahlen für 2018 erwartet

Im Geschäftsjahr 2017 erhöhte sich das Neugeschäft der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) um 107,5 Millionen Euro auf rund 2,1 Milliarden Euro. Der Anstieg resultierte insbesondere aus der positiven Entwicklung in den Geschäftsfeldern „bauen & wohnen“ sowie „gründen & wachsen“. Seit Jahren steigt die Bilanzsumme der WI-Bank kontinuierlich an und erhöhte sich im Jahr 2017 von 17,4 Milliarden Euro auf 17,6 Milliarden Euro. „Diese Entwicklungen belegen, wie erfolgreich sich die Förderbank mit den Bedürfnissen der Menschen in Hessen auseinandersetzt und entsprechende Lösungsansätze in Form unterschiedlicher Förderprogramme bietet“, so Herbert Hans Grüntker, Helaba Vorstandsvorsitzender, anlässlich der in Frankfurt stattfindenden Bilanzpressekonferenz der WIBank.

Auch das Fördervolumen konnte 2017 wieder leicht ausgebaut werden. Es beläuft sich zum Jahresultimo 2017 auf 17,4 Milliarden Euro (Vorjahr 17,3 Milliarden Euro). Mit Blick auf Hessen betonte der Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Hessen geht es wirtschaftlich besser als je zuvor. Und die Bürgerinnen und Bürger profitieren davon: Neue Arbeitsplätze entstehen hier schneller als im Bundesdurchschnitt, die Arbeitslosigkeit ist deutlich niedriger als in Deutschland insgesamt. Wir entwickeln Hessens Stärken konsequent weiter – mit Investitionen in Infrastruktur, Innovation und Wohnungsbau. Die WI-Bank ist unser kompetenter Dienstleister für alle finanziellen Förderprogramme.“ Die Entwicklung in den vier Geschäftsfeldern:

Bauen & Wohnen

Das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsfeld „bauen & wohnen“ konnte mit 428,7 Millionen Euro das Vorjahresvolumen von 286,8 Millionen Euro um annähernd 50 Prozent übertreffen. „In den Bewilligungs- und Antragszahlen werden die Anstrengungen deutlich, die Politik, Wohnungsbaugesellschaften und WIBank in den Vorjahren unternommenen haben, um mehr bezahlbaren Wohnraum in den Ballungszentren zu schaffen“, erklärte Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der WI-Bank. Besonders groß war die Nachfrage nach der Mietwohnungsbauförderung, die 2017 mit insgesamt 277,7 Millionen Euro deutlich höher ausfiel als im Vorjahr (146,7 Millionen Euro).

Im Sozialen Mietwohnungsbau verdoppelte sich die Förderung auf insgesamt 66,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (33,6 Millionen Euro). Es entfielen 34,5 Millionen Euro auf die allgemeine Neubauförderung, 1,9 Millionen Euro auf die Modernisierungsförderung, 3,0 Millionen Euro auf das Studentische Wohnen, 3,9 Millionen Euro auf den Ankauf von Belegungsrechten sowie 23,4 Millionen Euro auf das Kommunalinvestitionsprogramm KIP-Wohnraum, das der Schaffung und Modernisierung von bezahlbaren Mietwohnungen für Haushalte mit geringen Einkommen dient.

In der Wohneigentumsförderung lag das Bewilligungsvolumen im Jahr 2017 mit 19,4 Millionen Euro für insgesamt 214 Fälle geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (22,8 Millionen Euro für 253 Fälle). „Dies liegt im günstigen Zinsniveau begründet, da die Geschäftsbanken ihren Kunden bereits derart attraktive Kreditangebote unterbreiten, dass weitere Konditionenverbesserungen kaum benötigt werden. Unser primäres Ziel als Förderbank ist aber kein Wachstum um jeden Preis, sondern dort zu helfen, wo es besonders nötig ist und Förderangebote vom Markt gebraucht werden“, so Milde weiter.

Versorgen & Modernisieren

Mit 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr 1,3 Milliarden Euro) entfallen 55 Prozent des Neugeschäfts auf das Geschäftsfeld „versorgen & modernisieren“. Hier ist es im Niedrigzinsumfeld gelungen, das Gesamtvolumen auf einem hohen Niveau zu halten. Neubewilligungen konnten insbesondere durch das Kommunalinvestitionsprogramm „KIP macht Schule“ (KIP II) in Höhe von 203,4 Millionen Euro erzielt werden, welches der Verbesserung der Schulinfrastruktur finanzschwacher hessischer Schulträgerkommunen dient.

Ein großer Beitrag zur Entwicklung und Modernisierung der klinikgebundenen Gesundheitsversorgung der hessischen Bevölkerung konnte durch die Ausreichung der Zuschussfördermittel des Landes sowie durch die Vergabe landesverbürgter Darlehensmittel und die Finanzierungsmittel für Krankenhäuser aus dem Kommunalinvestitionsprogramm geleistet werden. Hier betrug das Neugeschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr 439,4 Millionen Euro.

Auch für den Breitbandausbau wurden 34,4 Millionen Euro Zuschüsse (Vorjahr 0,6 Millionen) vergeben. Darüber hinaus erfolgten in diesem Kontext erstmals Bewilligungen für geförderte Digitalisierungsmaßnahmen von kleineren und mittleren Unternehmen in Höhe von einer Million Euro. Maßgeblich für den leichten Rückgang der Förderung im Geschäftsfeld „versorgen & modernisieren“ war insbesondere ein verringertes Kommunalkreditgeschäft von 210,5 Millionen Euro gegenüber 358,6 Millionen Euro im Vorjahr.

Gründen & Wachsen

Im Geschäftsfeld „gründen & wachsen“ konnte eine Steigerung des Neugeschäftsvolumens gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 77,4 Millionen Euro auf 490 Millionen Euro erzielt werden. Besonders zum Tragen kommt hier der enorme Nachfrageanstieg nach den FörderprogrammenGründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen – bei dem die Förderung in 2017 auf 118,6 Millionen Euro nahezu verdoppelt werden konnte – sowie Kapital für Kleinunternehmen (2017: 1,9 Millionen Euro). Hier zahlten sich die Programmverbesserungen sowie die intensiven Vermarktungsaktivitäten der WI-Bank aus. Das Hessen-Mikrodarlehen konnte 2017 eine leichte Steigerung auf 1,7 Millionen Euro aufweisen (2016: 1,6 Millionen Euro).

Das im Juli 2016 eingeführte Förderprogramm Innovationskredit Hessen – ein Förderdarlehen mit 70-prozentiger Haftungsfreistellung für die Hausbank – hat sich etabliert. 2017 konnten 15 Anträge mit einem Volumen von 10,8 Millionen Euro zugesagt werden. Hier werden Mittel des Europäischen Fonds für strategische Investitionen eingesetzt, um innovativen Unternehmen einen verbesserten Zugang zu Finanzierungen zu ermöglichen. Das Ausfallrisiko wird zwischen dem Europäischen Investitionsfonds, dem Land Hessen und der WI-Bank aufgeteilt. Finanziert werden kann ein breites Spektrum an gewerblichen Innovationen. „Die Förderung von Innovationen in Hessen gehört zu den Kernanliegen der WI-Bank. Zukunftsweisende und aussichtsreiche Geschäftsideen müssen unterstützt werden und dürfen nicht an finanziellen Hürden oder fehlenden Sicherheiten scheitern. Mit unseren Beratungs- und Förderangeboten stehen wir in allen Unternehmensphasen und in besonderer Weise jungen und innovativen Unternehmen zur Seite“, sagte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank.

Das Beteiligungsgeschäft lag zum Jahresultimo 2017 mit einem Volumen von 21,2 Millionen Euro für insgesamt 53 hessische Unternehmen deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre, aber leicht unter dem Vorjahresniveau von 23 Millionen Euro. Auch die Landwirtschaftsförderung in Hessen wird von der WI-Bank administriert. In 2017 flossen 218,1 Millionen Euro Direktzahlungen an 20.218 Landwirte, die durch eine frühzeitige Auszahlung viel Planungs- und Finanzierungssicherheit gewonnen haben.

Bilden & Beschäftigen

Das Neugeschäft im Geschäftsfeld „bilden & beschäftigen“ lag zum Jahresultimo 2017 mit 53,5 Millionen Euro um 10,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Seit dem Start der aktuellen EU-Förderperiode im Jahr 2015 werden die Förderprogramme gut nachgefragt, was sich in steigenden Bewilligungsvolumina ausdrückt. 2017 wurden Programme zur Bildung und Qualifizierung mit 33,9 Millionen Euro bezuschusst. In die Unterstützung der sozialen Inklusion flossen 19,7 Millionen Euro.

Das Jahr 2017 stellt für den Europäischen Sozialfonds (ESF) das dritte vollständige Förderjahr in der aktuellen Förderperiode dar. Die Nachfrage nach den darin enthaltenen Förderprogrammen ist unverändert hoch. Im März 2017 wurde der abschließende Restzahlungsantrag des Landes Hessen für die ESF-Förderperiode 2007-2013 fristgemäß bei der Europäischen Kommission eingereicht. Insgesamt wurden in der letzten Förderperiode 512,8 Millionen Euro Ausgaben gegenüber der EU geltend gemacht.

Ertragslage

Die wesentlichen Ertragskomponenten der WIBank, bestehend aus Zins- und Provisionsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Provisionsergebnis, sind im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Millionen Euro auf insgesamt 91,9 Millionen Euro angestiegen. Der Zinsüberschuss der WI-Bank ist die wichtigste Ertragskomponente und beträgt im Geschäftsjahr 2017 51,6 Millionen Euro. Er hat sich somit trotz Niedrigzinsumfeld um 2,5 Millionen Euro erhöht. Auch der Provisionsüberschuss als zweite bedeutende Ertragskomponente erhöhte sich leicht von 38,6 Millionen Euro auf 39,8 Millionen Euro. Er besteht vor allem aus der Vergütung von erbrachten bzw. erstatteten Dienstleistungen im Rahmen der Übernahme von hoheitlichen Aufgaben für das Land Hessen sowie aus den Verwaltungskostenbeiträgen für die Treuhandkredite. Die Verwaltungsaufwendungen für die WI-Bank betragen 65,6 Millionen Euro und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Millionen Euro angestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen für den EDV- und Geschäftsbetrieb bzw. einer Anhebung des Personalbestandes sowie tariflichen Gehaltserhöhungen.

Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 13,7 Millionen Euro werden 2,7 Millionen Euro in die Gewinnrücklagen der WI-Bank eingestellt. Weitere 11,0 Millionen Euro werden bei der Helaba thesauriert und wiederum für Förderzwecke zur Verfügung gestellt. Mit Blick auf die weitere Entwicklung der WIBank erklärte Gottfried Milde abschließend: „Für das laufende Jahr erwarten wir durch die Umsetzung des geplanten Sondervermögens 'Hessenkasse', das ein Volumen von ungefähr fünf Milliarden Euro haben wird, einen starken Anstieg des Neugeschäftes und der Bilanzsumme.“

12.04.2018 | 10:47

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