(Foto: VP Bank).



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Deutschland: Klarer Anstieg des ZEW-Index

Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Dezember von -2.1 auf 10.7. Der deutliche Anstieg kommt überraschend. Das ZEW beschert uns heute also mit einem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk. Der Index notiert nun auf einen Schlag wieder deutlich im positiven Bereich.

Es ist nun unübersehbar: Der vorläufige konjunkturelle Boden scheint gefunden. Die Frage, die sich berechtigterweise stellt: Inwieweit lassen sich die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten von der guten Stimmung an den Aktienmärkten leiten? Ein recht zuverlässiges Bild für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ergibt sich, wenn man die ZEW-Konjunkturerwartungen mit der ZEW-Lagebeurteilung mittelt.

Dieser gemittelte Index sieht seit August ebenfalls deutlich besser aus, jedoch ist der Anstieg weit weniger imposant als derjenige der isoliert betrachteten ZEW-Konjunkturerwartungen. Und damit dürften wir der tatsächlich zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung ein gutes Stück nähergekommen sein.

Die Botschaft lautet: Wir haben die Talsohle erreicht, ohne dass sich daraus eine dynamische wirtschaftliche Erholung ableiten lässt. Der aktuelle Abschwung gestaltet sich in Anbetracht zahlreicher struktureller Herausforderungen als wesentlich komplexer als sonst übliche Phasen wirtschaftlicher Abkühlung. Stichworte dazu sind Handelskonflikte und die Umstellung vom Verbrennungsmotor auf den Elektroantrieb.

Um nochmals etwas technischer zu werden: Konjunkturfrühindikatoren, wie etwa der ZEW-Index oder auch der ifo-Geschäftsklimaindex, laufen der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung voraus. Sollte ja auch so sein, sonst würden wir nicht von «Frühindikatoren» sprechen. Wenn sich nun also die ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern, hellen sich die Wachstumsperspektiven für die ersten zwei Quartale des kommenden Jahrs auf. Das aktuell laufende vierte Quartal 2019 bleibt derweil ein Ritt auf der Rasierklinge zwischen neuerlichem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) und einer schwarzen Null.

12.12.2019 | 19:09

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