Wirtschaftsförderung in Hessen: WI-Bank reicht zwei Milliarden aus
In Hessen wird seit über 60 Jahren über die Wirtschafts- und lnfrastrukturbank Hessen (WI-Bank) erfolgreich Förderpolitik betrieben. Unabhängig, ob die Investitionen im Bereich der Wirtschaft, des Wohnungsbaus, der Infrastruktur oder der Bildung liegen: als Förderbank des Landes ist die WI-Bank in vielen Bereichen aktiv. Sie bündelt nahezu das gesamte öffentliche Fördergeschäft und bietet darüber hinaus eigene Förderprogramme an. Für 2016 hat die Bank nun sehr solide Zahlen vorgelegt.
Im Geschäftsjahr 2016 lag das Neugeschäftsvolumen der WI-Bank bei glatt zwei Milliarden Euro. Der erneute Anstieg der Bilanzsumme von 16,8 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 17,4 Milliarden Euro ist insbesondere auf das Kreditneugeschäft mit Kommunen zurückzuführen. Die WI-Bank konnte das Fördervolumen in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen. 2016 lag es bei soliden 17,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 0,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Dies belegt, dass die hessische Förderbank ihren Förderauftrag erfolgreich erfüllt, weil sie nah am Puls Hessens handelt und es ihr dadurch möglich ist, ihre Förderprodukte an den Bedürfnissen im Land auszurichten und zielgruppengerecht zur Verfügung zu stellen“, so Herbert Hans Grüntker, Helaba-Vorstandsvorsitzender, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz der Förderbank in Frankfurt. Die WI-Bank ist eine Helaba-Tochter.
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir wies auf die wichtige Rolle der WI-Bank unter anderem beim Übergang zu erneuerbaren Energien und bei der Erschließung des Landes mit schnellem Internet hin: „Diese Infrastrukturen sind die Voraussetzungen einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Sie erfordern zahlreiche Investitionen, und Investitionen wollen finanziert sein. Die WI-Bank bietet dabei im Auftrag des Landes kompetente Unterstützung.“
Das Geschäftsfeld „versorgen & modernisieren“ sei exemplarisch herausgegriffen. Hier wurde planmäßig die letzte Darlehensrate des Kommunalen Schutzschirms ausgezahlt. „Wir haben somit als WI-Bank das Gesamtvolumen von rund 2,8 Milliarden Euro nahezu komplett abgewickelt. Das ist ein großer Erfolg für die Förderbank“, sagt Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der WI-Bank. Die Bewilligungen aus dem Schutzschirm betrugen 2016 noch 123,8 Millionen Euro. Bereits 2015 wurden in diesem Bereich viele Weichen für kommunale Projekte gestellt, wozu die Umsetzung des Kommunalinvestitionsprogramms (KIP) des Landes Hessen gehört. Die Bewilligung der durch das KIP finanzierten Projekte war größtenteils bereits 2015 erfolgt.
Positiv wirkten sich 2016 die Bewilligungen im Programm Breitbanddarlehen mit 171,8 Millionen Euro aus, die dazu beitrugen, dass immer mehr ländliche Gebiete Hessens von schnellem Internet profitieren werden: Dank des Förderprogramms Breitbanddarlehen ist Hessen nun auf dem Weg zur kompletten Grundversorgung. „Auch für die letzte Meile in der Versorgung der Hessen werden weitere große Anstrengungen erforderlich sein. Die WI-Bank steht hierfür gerne bereit“, so Gottfried Milde.
Aufgrund der volkswirtschaftlichen Trendverschiebungen hat das Land mit Hilfe der WI-Bank die hessische Wirtschaftsförderung 2015 konzeptionell neu ausgerichtet. Im Geschäftsfeld „gründen & wachsen“ folgte daraus 2016 die Einführung neuer Produkte, die insbesondere dem Bedarf an Risikoteilung und Beteiligungskapital Rechnung tragen. „Wir haben dem umfangreichen und gut angenommenen Angebot an Finanzierungs- und Beratungsbausteinen in Hessen weitere Produkte hinzugefügt, die insbesondere zur Finanzierung von risikoreicheren Unternehmungen aber auch bei der Unternehmensnachfolge dienen, da wir in diesen Feldern eine steigende Nachfrage erkannt haben. Diesen Unternehmen können wir nun direkt ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot machen“, erläuterte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WI-Bank.
Der neu konzipierte Innovationskredit Hessen richtet sich an innovative und schnell wachsende Unternehmen und Gründungen. Die Kreditbeträge variieren zwischen100.000 Euro und 7,5 Millionen Euro, sie werden über die Hausbanken ausgereicht. Der Kredit kann insbesondere für innovative Investitionen und Betriebsmittel eingesetzt werden. Land, WI-Bank und EIF übernehmen insgesamt 70 Prozent des Ausfallrisikos, 30 Prozent des Risikos tragen die jeweiligen Hausbanken. Eckhard Hassebrock, Mitglied der Geschäftsleitung, abschließend zum WI-Bank- Ergebnis: „Die Bilanzsumme ist aufgrund des Infrastrukturgeschäfts von 16,8 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 17,4 Milliarden Euro angestiegen. Bereinigt um Sondereffekte war die Ertragslage zufriedenstellend und stabil.“
20.04.2017 | 22:53