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Googles "Moonshots": Diese Projekte kommen

Unter dem Namen Google X wird im Silicon Valley an bahnbrechenden Projekten geforscht. Captain der sogenannten Moonshots ist Astro Teller. Und genau so steht es auch auf seiner Visitenkarte. Kreativität, Witz und nerdiger Elan sind in den teilweise geheimen Google-Laboren gepaart mit Know-how, Hochtechnologie und einem riesigen Etat. Diese sechs Technologieprojekte haben das Potenzial, „the next big thing“ zu sein.

Internet-Luftballon

Große Google-Ballons sollen in die Stratosphäre aufsteigen und von dort aus Internet an entle­gene Orte dieser Welt senden. Sie werden mit Solarenergie versorgt und schweben 20 Kilometer über der Erdoberfläche. Von dort aus versenden sie ihre Signale. 2013 wurde das Projekt Loon schon in Neuseeland getestet, 2014 in Brasilien. Das Vorhaben steht kurz davor, in großem Maßstab umgesetzt zu werden.

Schlaue Kontaktlinse

2014 präsentierte Google die Kontaktlinse, die Blutzuckerwerte von Diabetikern messen kann. Durch die Tränenflüssigkeit werden dem Kontaktlinsenträger lebenswichtige Informationen geliefert. Diese Technologie soll Diabetikern das Leben einfacher machen – und sie hat tatsächlich das Zeug dazu. Viele Hürden zur Zulassung wurden bereits genommen. Kürzlich nahm der Pharmakonzern Novartis eine Lizenz auf. Damit wird die Markteinführung immer wahrscheinlicher.

Parkinson-Löffel

In Deutschland leben derzeit zwischen 300 000 und 400 000 Menschen, die an Parkinson erkrankt sind. Besonders Essen ist für sie schwer, weil durch das Zittern der Hände das Essen auf dem Weg vom Teller zum Mund oftmals vom Löffel fällt. Das Google X-Projekt Liftware hat nun Löffel und Gabeln entwickelt, bei denen ein kleiner Elektromotor im Griff verbaut ist, der die Wackelbewegungen ausgleicht. 70 % der Schwingungen können damit beseitigt werden, sodass sich Mahlzeiten für die Parkinson-Kranken angenehmer gestalten.

Google Glasses

Im vergangenen Jahr noch als die Zukunftstechnologie schlechthin gefeiert, ist das Projekt ­Google Glasses nun vorläufig beendet. So groß der Hype um die Augmented-Reality-Brille war, so stumm war ihr Abgang im Januar. Die Öffentlichkeit hat das neuartige Produkt nicht positiv angenommen. In den USA war die sogenannte Glasshole-Kampagne sehr schädlich für das Image der Brille. Eine kleine Notiz auf der Glass-Website weist nun auf das vorläufige Projektende hin. In manchen Betrieben – häufig im medizinischen Bereich – hat die Google Brille aber ihren Verwendungszweck gefunden. So ganz hat Google das Projekt auch noch nicht eingestampft – es wird weitergeforscht, heißt es aus diversen Quellen.

Windkraft-Drachen

Makani heißt das Projekt, das die Windkraftnutzung revolutionieren soll. Mit den leichten „Energy Kites“, die aussehen wie ferngesteuerte Spielzeug-Flugzeuge, will Google durch einen größeren Radius und größere Höhe mehr Energie erzeugen als mit konventionellen Windturbinen. Der Drachen fliegt an einem Seil in großen Kreisbewegungen auf und ab. Die schwerfälligen Tonnen Stahl sollen durch leichte Elek­tronik, moderne Materialien und intelligente Software ersetzt werden. Bis zu 50 % mehr Energie sollen die fliegenden Drachen-Turbinen erzeugen können.

Selbstfahrende Autos

Sie sehen zwar aus wie Spielzeugautos oder Skigondeln, aber sie könnten den Straßenverkehr schon in naher Zukunft stark verändern. Die selbstfahrenden Autos von Google sind schon weit entwickelt und werden intensiv getestet. Aufgrund von einem Dutzend Unfällen seit Testbeginn steht das Fahrzeug allerdings in der Kritik. Einer der Entwickler ist dennoch überzeugt davon, dass sein heute 14-jähriger Sohn niemals einen Führerschein machen wird, weil er schon bald nur mit selbstfahrenden Autos unterwegs sein wird – und in den USA kann man bekanntlich schon mit 16 Jahren die Fahrprüfung ablegen. Die Pläne der Google-Führung sind also ambitioniert, in Kalifornien rollt schon heute ab und zu ein kleines Google-Fahrzeug vorbei.

11.07.2015 | 11:54

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