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OECD erwartet schwächeres Wachstum in Deutschland

Die OECD hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Die Experten befürchten ein Ende des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs. Handelskriege sind große Risiken.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China hinterlässt zusehends konjunkturelle Spuren: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht deshalb größere Risiken für die Weltwirtschaft. Im Herbstgutachten heißt es: “Das Vertrauen ist gesunken, Handel und Investitionen entwickeln sich langsamer als erwartet.“
Auch die OECD-Konjunkturprognose für Deutschland ist erneut gesenkt geworden. Die Experten rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,9 Prozent wächst. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als in der OECD-Prognose von Ende Mai. Anfang des Jahres waren die Experten sogar noch von einem Plus von 2,4 Prozent ausgegangen.

Dem Herbstbericht zufolge dürfte sich das deutsche Wirtschaftswachstum 2019 nochmals leicht abschwächen auf 1,8 Prozent – im vorherigen OECD-Ausblick waren Experten noch von 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum für das nächste Jahr ausgegangen. 

Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Unsicherheiten hat auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) seine Prognose für das deutsche Wachstum gesenkt. Die Ökonomen des arbeitgebernahen Instituts erwarten für dieses Jahr nun eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,8 Prozent - 0,2 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr prognostiziert. Für 2019 rechnet das IW nur noch mit einer Steigerung des BIP von 1,4 Prozent. Die Konjunktur befinde sich "im Sinkflug", erklärte das IW.

Ursachen für die schlechteren Prognosen sehen die Experten von OECD wie von IW unter anderem in der Entwicklung der Weltwirtschaft. In dem Bericht heißt es, dass diese den Höhepunkt des aktuellen Aufschwungs erreicht haben könnte. So stehe die globale Konjunkturentwicklung nicht mehr auf einem so breiten Fundament wie noch vor wenigen Monaten. 
Zudem sei der Welthandel in der ersten Jahreshälfte langsamer gewachsen. Die OECD-Autoren rechnen damit, dass sich das weltweite Wachstum in diesem und im kommenden Jahr bei 3,7 Prozent einpendelt – knapp über dem Niveau von 2017, aber etwas schwächer als noch im Mai erwartet.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China  sei zwar vorerst kaum zu spüren: Für die USA sagt die Organisation nahezu unverändert 2,9 Prozent in diesem und 2,7 Prozent im kommenden Jahr voraus. Für China erwartet sie ein Wirtschaftswachstum von 6,7 Prozent im Jahr 2018 und 6,4 Prozent im kommenden Jahr.

Die Unsicherheiten an den Märkten haben auch Auswirkungen auf die Eurozone: Die Wirtschaft der 19 Länder mit der Gemeinschaftswährung wächst demnach im Schnitt um 2,0 Prozent in diesem Jahr und um 1,9 Prozent im kommenden Jahr. Das entspricht jeweils einem Rückgang von 0,2 Prozent.

21.09.2018 | 22:14

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