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Allianz der Unvernunft

Die Streikenden im öffentlichen Dienst und die Klimaaktivisten demonstrieren gemeinsam. Schief gewickelt sind sie beide. Und dass die einen mit ihrem Streik den Zielen der anderen einen Bärendienst erweisen, ist beiden Gruppen offenbar egal.

Kommentar von Oliver Stock

Wenn sich zwei zusammentun, die das Falsche wollen, wird daraus nicht das Richtige. An diesem Freitag vereinen sich die Streikenden im Öffentlichen Dienst, die mehr Geld haben wollen, mit den Klimaaktivisten von „Fridays for Future“, der sogenannten „Letzten Generation“ und anderen Klimalobbygruppen, die Deutschlands Industrie an den Kragen wollen. Hier liegt offenbar ein großes Missverständnis vor.

Es besteht nicht nur darin, dass ausgerechnet ein Streik, der den klimaschonenden öffentlichen Nahverkehr lahmlegt, der dafür sorgt, dass der Müll liegen bleibt und dass Kinder nicht in den Kindergarten gehen können, Klimaschützern eigentlich nicht ins Konzept passen dürfte.  Nein, er besteht auch darin, dass sich hier zwei gefunden haben, die beide schief gewickelt sind.

Da sind die Streikenden im Öffentlichen Dienst. Sie verlangen allen Ernstes 10,5 Prozent mehr Lohn, weil die Inflation so hoch ist. Dass sie, falls ihre Forderung erfüllt wird, dazu beitragen würden, die Inflation weiter kräftig anzuheizen, ist ihnen vollkommen schnurz. Auf die Idee, auf die derzeit alle Selbständigen kommen, nämlich für mehr Geld mehr zu arbeiten, kommen sie nicht.

Und da sind die selbsternannten Klimaschützer. Sie verteufeln fossile Energien und merken zum Beispiel gar nicht, wie sie mit ihrem Kampf gegen Kohle, Öl und Atom, Deutschland erst in eine fatale Abhängigkeit von russischem Gas gebracht haben und jetzt dafür sorgen, dass sich ganze Industriezweige wie die Autobranche und die chemische Industrie Deutschland nicht mehr leisten können.

Die Allianz dieser Streikenden will nichts Gutes für unser Land. Minus mal minus ergibt ein Plus: Das gilt in der Mathematik, aber nicht auf der Straße.

03.03.2023 | 14:50

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