Karrierealle Jobs


30 Milliarden für atomare Altlasten

Eon und die für exakt einen Tag im DAX notierte Abspaltung Uniper sind die großen Verlierer der Woche. Uniper wurde schon deswegen abgegeben, weil auf den DAX festgelegte Investoren das Papier nicht halten dürfen. Auf Eon ohne konventionelle Kraftwerkssparte vertrauen die Anleger nicht wie erhofft: das Papier notiert nur noch bei rund sieben Euro. Die Energiewende macht vor allem dem Ruhrgebiet schwer zu schaffen.

Wie schlecht die Lage für die konventionellen Energieversorger insgesamt ist, beweist auch die neueste Nachricht der STEAG, die rund 1.000 Arbeitslätze abbauen muss. In Deutschland beteibt die STEAG neun Steinkohlekraftwerke an acht Standorten an Rhein und Ruhr und im Saarland sowie zwei Raffineriekraftwerke.

Was für die konventionelle Energiegewinnung gilt, schlägt bei den Kernkraftwerken gleich doppelt durch. Die AKW-Betreiber, müssen wie Reuters berichtet, für die Atommüll-Finanzierung schon ab Ende dieses Jahres insgesamt 26,4 Milliarden Euro in bar in eine Stiftung einzahlen. Das sehe die grundsätzliche Einigung zwischen Bundesregierung einerseits sowie Eon, RWE, EnBW und Vattenfall andererseits vor, die noch vor Jahresende Gesetzeskraft erlangen solle, berichtete die „Börsen-Zeitung“.

Die öffentlich-rechtliche Stiftung wird im Gegenzug zu ihrer milliardenschweren Ertüchtigung mit Barmitteln von den Konzernen Eon und RWE die Verantwortung für Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls übernehmen. Die Summe von 26,4 Milliarden Euro basiert dabei auf den Preisen des Jahres 2016 und einer Verzinsung der bisher gebildeten Rückstellungen der Konzerne von jährlich 4,58 Prozent, wie das Handelsblatt berichtet. Da die Zinsen aber weiter im Keller sind, kann der Bedarf an Geldern, die zurückzustellen sind, durchaus noch steigen.

Ende April hatte die Atomkommission des Bundes der Regierung nach Reuters-Informationen eine Summe von 23,3 Milliarden Euro empfohlen. Für die End- und Zwischenlagerung haben die vier Versorger schon 17,2 Milliarden Euro an Rückstellungen in ihren Bilanzen gebildet, die nun spätestens 2022 in einen öffentlich-rechtlichen Fonds fließen sollen. Dazu verlangt die Kommission aber einen Risiko-Aufschlag von 6,1 Milliarden, der zusätzlich aufgebracht werden muss. Ratenzahlung ist möglich. Die Zahlen sind alle auf Basis von Angaben aus dem Jahr 2014 berechnet. Überweisen die Versorger das Geld später, steigt die Gesamtsumme, da die Versorger eine Verzinsung von rund 4,5 Prozent für die Rückstellungen angeben.

11.09.2016 | 22:43

Artikel teilen: