Die Floy-Gründer Benedikt Schneider (CEO, links) und Leander Märkisch (CPO).



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Diagnostik von Floy: Wie die Radiologie von Künstlicher Intelligenz profitiert

Die Diagnostik in der Medizin mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) verbessern. Nicht weniger hat sich das Münchener Start-up Floy vorgenommen, das sich auf die Entwicklung einer leistungsstarken Software zur Analyse radiologischer Bilder spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2021 von den Gründern Benedikt Schneider und Leander Märkisch ins Leben gerufen und konnte bereits einige Erfolge in der medizinischen Praxis erzielen.

Unter Einsatz von KI durchsucht die Software von Floy radiologische Aufnahmen nach verdächtigen Stellen, auch außerhalb der ursprünglichen Verdachtsdiagnose, und weist behandelnde Ärzte auf diese hin. Dabei erstellt die Software keine eigenständige Diagnose, sondern stellt behandelnde Ärzte vor die Entscheidung, ob bestimmte Auffälligkeiten relevant sind oder nicht. Sowohl für Ärzte als auch Patienten sinkt dadurch das Risiko, potenzielle Abnormalitäten zu übersehen.

Die Floy-Zusatzleistung ist vielen das Geld wert

Die KI von Floy wird derzeit auf Aufnahmen per Computertomografie (CT) von Bauch, Brust und Wirbelsäule sowie mit Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule trainiert, weil diese besonders häufig durchgeführt werden. Das Unternehmen hat jedoch ambitionierte Pläne und strebt an, im Jahr 2024 auch die Analyse aller anderen Körperregionen zu ermöglichen.

Floy hat einen pragmatischen Ansatz gewählt, um seine Software zu vermarkten: Teilnehmende radiologischen Praxen bieten ihren Patienten den zusätzlichen Scan als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an, die von den Patienten selbst bezahlt werden muss. Das Unternehmen geht davon aus, dass die meisten Patienten nur selten eine MRT- oder CT-Untersuchung benötigen. Einige sind dann bereit, Geld für eine genauere Analyse der Bilder auszugeben.

Ende des Jahres Profitabilität angestrebt

Die Vergütung für die Software von Floy erfolgt derzeit anhand der nächstpassenden Kategorie, denn für KI-Diagnosen gibt es noch keine eigene Gebührenziffer. Pro digitale Analyse können aktuell 46,63 Euro abgerechnet werden, die sich die radiologische Praxis und Floy aufteilen. Das Unternehmen sieht eine wirtschaftliche Perspektive darin, viele Patienten zu erreichen, um so monatlich einen signifikanten Betrag pro Praxis zu generieren.

Zwar sind viele Start-ups und Technologieunternehmen im Bereich der Radiologie mit KI-Produkten aktiv, doch Floy hebt sich durch seine umfassende Erkennung von Abnormalitäten hervor. Andere Unternehmen konzentrieren sich auf spezialisierte Bereiche wie datengetriebene Brustkrebserkennung oder die Entwicklung von Befundsoftware für Radiologen.

Und die Bereitschaft der Radiologen, KI-Programme in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, nimmt stetig zu: Mit mehr als 100 Praxen kooperiert Floy bereits. Bislang haben Investoren deshalb insgesamt 3,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bis Ende dieses Jahres strebt das mittlerweile 30-köpfige Team von Floy an, profitabel zu arbeiten. Dennoch erwägen die Gründer eine zusätzliche Finanzierungsrunde, um das Wachstum zu beschleunigen und auch den internationalen Markt zu erschließen.

 

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14.07.2023 | 15:10

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