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Lufthansa baut Präsenz in Asien aus

Auch in dieser Woche konnte die Aktie der Lufthansa nicht aus ihrem Luftloch herauskommen, in das sie kürzlich per Sturzflug gesackt war. Dabei hat die Kranich-Airline in dieser Woche Positives zu vermelden: Nach zweijähriger Verhandlung baut sie ihr Engagement in China deutlich aus. Das sollte die Anleger eigentlich freuen, weil gute Geschäfte winken.

Lufthansa-Chef Karsten Spohr hatte heute endlich wieder positive Nachrichten zu vermelden. Zusammen mit seinem Amtskollegen Cai Jianjiang von Air China besiegelten die beiden nach rund zweijährigen Verhandlungen die Zusammenarbeit der beiden Fluglinien. Dafür haben sie heute ein weitreichendes Partnerschaftsabkommen in Peking unterzeichnet.

Dieses sieht unter anderem vor, dass Air China und Lufthansa sowie ihre Töchter Austrian Airlines und Swiss bestimmte Strecken gemeinsam anbieten und sich die Umsätze teilen. Bei den Strecken soll es sich vor allem um Verbindungen zwischen China und den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt, Wien und Zürich handeln.

Aktie weiter im Luftloch

Beide Fluglinien können auf diese Weise ihr Angebot attraktiver gestalten und so den Abstand zur Konkurrenz verkürzen. Während Lufthansa bereits seit geraumer Zeit mit Airlines wie Emirates zu kämpfen hat, will Air China zu den Marktführern China Eastern und China Southern Airlines aufschließen. Lufthansa baut mit dem Deal vor allem seine Präsenz im zweitgrößten Flugmarkt der Welt aus. Neben Air China hat Lufthansa auch schon bestehende Kooperationen mit All Nippon Airways und Singapore Airlines.

Der Kranich-Aktie half das dennoch nicht auf die Beine: Sie setzte ihren Sinkflug aus der vergangenen Woche fort und pendelt unter 10,50 Euro. Dem Kurs geschadet haben im Laufe der Woche pessimistische Zukunftsaussichten bei Air France/KLM, die die gesamte Branche betreffen. Die westeuropäische Gemeinschaftsfluglinie erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Passagierzahlen zwischen fünf und zehn Prozentpunkten. Als Gründe dafür nannte die französisch-niederländische Linie vor allem Streiks und terroristische Anschläge, die vor allem Passagiere aus Asien und Amerika von Flügen nach Europa abhielten.

Der erste dieser Gründe betrifft Lufthansa nur mittelbar, vom hauseigenen Pilotenärger abgesehen, aber die Frage nach dem Erstarken eines islamischen Terrorismus ist und bleibt das Thema des noch jungen Jahrtausends. Die Luftfahrt ist hier besonders sensibel, und Lufthansa tut sicher gut daran, mit dem chinesischen Markt ein vergleichsweise terrorsicheres Terrain für die neueste Expansion zu beackern. Die Anleger können sich auf positivere Aussichten freuen. Robin Schenkewitz

23.09.2016 | 10:34

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